Fieser Verdacht: Berater-Giftpfeile gegen Tuchel
Als Bryan Zaragoza im Januar ein halbes Jahr früher als geplant zum FC Bayern München stieß, sollte er beim kriselnden Rekordmeister eine Soforthilfe in der Offensive sein. Doch unter Trainer Thomas Tuchel verkam der Spanier zum Bankdrücker. Hatte dies einen hinterhältigen Grund?
In der spanischen Heimat blüht Bryan Zaragoza wieder auf. Nach einem verlorenen halben Jahr beim FC Bayern reüssiert der Flügelspieler bei seiner Leihe bei CA Osasuna. Dort überzeugt der Rechtsfuß mit seinen starken Leistungen, sammelte bisher sechs Scorerpunkte in 15 Partien und gab sogar sein Comeback in der spanischen Nationalmannschaft. Beim 3:2 gegen die Schweiz in der Nations League Mitte November erzielte der 23-Jährige per selbst herausgeholtem Strafstoß den Siegtreffer in der Nachspielzeit.
„Es ist gut, dass ich hierher gekommen bin“, sagte Zaragoza erst kürzlich. In Osasuna wolle er „den Leuten zeigen, was ich wirklich kann“. Dazu bekam der Spanier in seinem halben Jahr in München kaum eine Gelegenheit. Dabei hatte alles ganz vielversprechend angefangen. Zaragoza stammt aus der Jugend des FC Granada, hat sich trotz seiner Größe von nur 1,64 Meter bei den Andalusiern durchgesetzt. Das Angebot des Topklubs FC Bayern kam überraschend. Der Offensivspieler traute sich den Schritt aber zu. In München lief es allerdings nicht wie erhofft. Schuld daran war Thomas Tuchel – so sieht es zumindest Zaragozas Berater.
Tuchel wollte Bayern ärgern
Eigentlich hätte der feine Techniker erst im Sommer in die Bundesliga kommen sollen, da beim FCB allerdings Kingsley Coman und Serge Gnabry langfristig ausfielen, zog der Rekordmeister den Transfer ein halbes Jahr vor. Zaragoza sollte eine Soforthilfe sein, dem damals kriselnden Klub helfen.
Doch dann wurde alles anders: „Kurz nachdem Bryan in München ankam, teilte der Verein Tuchel mit, dass er ab Sommer nicht mehr der Coach sein würde. Das war der Wendepunkt. Bryan war eine Wette für den Verein, und ich glaube, dass der Trainer ihn nicht eingesetzt hat, um den Klub zu ärgern. Er war wütend“, zitiert ‚Relevo‘ Manu Sánchez, den Agenten des Spielers. Hat Tuchel also rein aus Boshaftigkeit auf Einsätze des Spaniers verzichtet?
Zukunft ab Sommer unklar
Dabei habe Tuchel sich zuvor wirklich um Zaragoza bemüht. „Es war seltsam, wir hatten uns mit Tuchel getroffen und er sagte uns, dass er ihn auf dem Flügel oder hinter dem Stürmer spielen sieht“, so Sánchez. Doch auch nach dem Abgang von Tuchel blieben Zaragozas Aussichten mäßig. Keiner der nominellen Top-Flügelspieler verließ im Sommer den Klub, dafür kam für 53 Millionen Euro Michael Olise (22) von Crystal Palace, der seitdem voll einschlug.
Um mehr Spielpraxis zu erhalten, ließ sich Zaragoza ausleihen. Für die kleine Gebühr von 250.000 Euro bekam Osasuna den Zuschlag. Bisher geht die Leihe voll auf, alle Seiten sind zufrieden. Trotzdem geht die Tendenz im kommenden Sommer in Richtung endgültige Trennung.
Weitere Infos