Transferzeugnis Arsenal: Ein Hoffnungsträger wird zum Sorgenkind

von Georg Kreul
3 min.
Riccardo Calafiori schlägt mit Mikel Arteta ein @Maxppp

Nach zwei Vizemeisterschaften in Folge wollte der FC Arsenal diesen Sommer auf dem Transfermarkt an den richtigen Stellschrauben drehen, damit endlich der große Wurf gelingt. FT wirft einen Blick auf die Neuzugänge der Londoner.

Mikel Merino – Note 3

Im Sommer war der FC Arsenal auf der Suche nach einem Spieler im Mittelfeld, der gleich mehrere Positionen abdecken kann und die für die Premier League nötige Physis mitbringt. Fündig wurden die Gunners bei Real Sociedad, wo Mikel Merino mittlerweile schmerzlich vermisst wird. In London konnte der Europameister aber bisher noch wenig von seinen Stärken einbringen. Gleich im ersten Training verletzte sich der 28-Jährige an der Schulter und verpasste gleich zum Start seiner Arsenal-Karriere sechs Pflichtspiele.

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In seinen bisher vier Kurzauftritten im Dress der Londoner konnte Merino aber andeuten, warum Trainer Mikel Arteta seinen Landsmann unbedingt verpflichten wollte. Der ehemalige BVB-Profi bringt das seit dem Abschied von Granit Xhaka etwas abhanden gegangene Quäntchen Kampfeswille mit. Doch auch aus taktischer und technischer Sicht vereint Merino jene Qualitäten, die ihn noch in Zukunft wertvoll für die Gunners werden lassen dürften.

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Riccardo Calafiori – Note 1,5

Ein weiterer Spieler, der bei der Europameisterschaft auf sich aufmerksam gemacht hat. Als der Innenverteidiger mit Italien die EM-Bühne betrat, war seine Zeit beim FC Bologna quasi Geschichte. Der 22-Jährige hinterließ nach einer bärenstarken Saison in Italien auch beim Turnier in Deutschland mächtig Eindruck. Arsenal ließ sich Calafioris Dienste 45 Millionen Euro kosten und machte ihn damit zum teuersten Sommereinkauf des Klubs. In London setzt der Linksfuß seine Leistungen fort und zählt zu den stärksten Akteuren in Arsenals bisheriger Saison.

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Arteta setzt den Italiener fast ausschließlich als Linksverteidiger in der mit gelernten Innenverteidigern bespickten Abwehrreihe ein. Dort bildet Calafiori bildet gemeinsam mit Gabriel, William Saliba und Ben White einen vielseitigen sowie körperlich äußerst robusten Abwehrriegel, den Merino bereits scherzhaft als „Basketballteam“ bezeichnete. Gegen Manchester City trug sich der Neuzugang zudem mit einem sehenswerten Distanzschuss in die Torschützenliste der Gunners ein. Einziger Sorgenpunkt ist die am gestrigen Champions League-Abend gegen Shaktar Donetsk (1:0) erlittene Knieverletzung. Nicht umsonst sagte Arteta nach dem Spiel: „Die Situation ist ein wenig besorgniserregend.“ Eine Aussage, die Calafioris Stellenwert noch einmal verdeutlicht.

Neto – keine Bewertung

Auf der Suche nach einem Ersatz für Aaron Ramsdale wurde Arsenal in letzter Minute beim AFC Bournemouth fündig und lieh kurz vor Transferschluss Neto aus. Der 35-jährige Brasilianer hat einige Jahre seiner Karriere als Ersatzkeeper bei Spitzenklubs verbracht (u.a. Juventus Turin und FC Barcelona). Die Gunners ergänzen diese Liste um eine weitere Station. Neto fügt sich entsprechend in seine Rolle hinter der Nummer eins David Raya ein und hält das Trainingsniveau der Londoner hoch. Einen Einsatz hat der Schlussmann jedoch noch nicht absolviert.

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Raheem Sterling – Note 5

Geschenkt ist noch zu teuer – der Titel des Filmklassikers von 1986 würde auch treffend zu Raheem Sterlings Wechsel passen. Zunächst wurde die Ankunft des Flügelspielers vom FC Chelsea zum Nulltarif als Coup gefeiert. Sterling sollte Arsenal helfen, die Lücke zu Manchester City zu schließen. Dazu übernehmen die Blues auch noch einen Löwenanteil von siebzig Prozent des Gehalts des Großverdieners. Arteta musste nach eigener Aussage nur zehn Sekunden überlegen, ehe er dem Deal zustimmte. Rund drei Monate später lässt sich festhalten: Aufgegangen ist der Sterling-Plan trotz der günstigen finanziellen Konditionen nicht.

243 Spielminuten, verteilt auf sieben Einsätze, sowie zwei Scorerpunkte beim 5:1-Sieg im EFL Cup gegen Drittligist Bolton Wanderers lautet Sterlings bisherige Bilanz. Bei der jüngsten 0:2-Niederlage gegen den AFC Bournemouth war es Sterling, der aus taktischen Gründen nach Arsenals roter Karte in der 37. Minute vom Platz musste. Statt der erhoffte Schlüsselspieler ist der 29-Jährige maximal Joker. Auch die Verbindung mit Arteta aus gemeinsamen Zeiten bei ManCity scheint nicht zu helfen. Schon jetzt wird in England berichtet, dass Arsenal von einer möglichen Sterling-Festverpflichtung absieht und sich nach Alternativen umschaut.

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