Aktualität abgekühlt FT-Kurve Premier League

Van Dijk-Gau: Wie reagiert Liverpool?

Mit einer schweren Knieverletzung fällt Virgil van Dijk für unbestimmte Zeit aus. Den FC Liverpool trifft der Ausfall des Abwehrchefs hart, denn nirgends ist der Kader so dünn besetzt, wie in der Innenverteidigung. Wie reagieren die Reds um Trainer Jürgen Klopp nun?

von Tristan Bernert
2 min.
Virgil van Dijk verletzte sich schwer am Knie @Maxppp

Das Stadtderby gegen den FC Everton hätte für den FC Liverpool kaum bitterer laufen können. Nach einer rüden Attacke von Torwart Jordan Pickford verletzte sich Virgil van Dijk schwer am Knie. Der fällige Elfmeter und die potenzielle Rote Karte wurden nicht gegeben, weil der Reds-Abwehrchef hauchzart im Abseits stand. In der Schlussphase wurde dann Sadio Manés Treffer zum 3:2 nach einer kontroversen VAR-Entscheidung aberkannt. Endstand: 2:2.

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Deutlich schwerer als der Punktverlust wiegt jedoch der Ausfall von van Dijk. Offiziell spricht Liverpool von einer „Bänderverletzung“, wegen der der 29-Jährige operiert werden muss. Eine genaue Ausfallzeit gaben die Reds nicht bekannt. Laut englischen Medien handelt es sich jedoch um einen Kreuzbandriss. Das würde bedeuten, dass van Dijk mindestens ein halbes Jahr fehlt und – wenn überhaupt – erst zum Saisonfinale fit wird.

Trainer Jürgen Klopp stellt das vor eine große Herausforderung. Schließlich war van Dijk der Dauerbrenner in der Liverpooler Abwehr. Bis zum Everton-Spiel stand der Niederländer 74 Mal in Folge in der Premier League auf dem Platz. Den Reds bleiben drei Möglichkeiten, auf den Ausfall des Weltklasse-Verteidigers zu reagieren.

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1. Auf etablierte Kräfte setzen

Hinter van Dijk besitzen die Reds nur noch zwei vollwertige Innenverteidiger: Joel Matip und Joe Gomez. Trotz der aktuellen Formschwäche des jungen Engländers stellt sich das Abwehrzentrum des LFC also förmlich von selbst auf.

Für eine lange Saison mit Dreifachbelastung reicht das aber qualitativ wie quantitativ nicht aus. Gut möglich, dass Klopp nun vermehrt Fabinho als Innenverteidiger einsetzen wird. Der etatmäßige Sechser spielte dort bereits mit Erfolg am zweiten Spieltag beim 2:0-Auswärtssieg in Chelsea.

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2. Die jungen Wilden

Der Ausfall von van Dijk könnte die jungen Talente der Liverpooler vermehrt in die Startelf spülen. Zwei Youngster bieten sich an. Zum einen ist da Sepp van den Berg, der 2019 von PEC Zwolle an die Anfield Road wechselte. „Er ist kein Langzeitprojekt, wo der Junge denkt, dass er fünf Jahre warten muss, um für uns zu spielen“, sagte Klopp vor einiger Zeit. Bisher kam der 18-Jährige nur im Pokal zum Einsatz, bald könnte das Premier League-Debüt folgen.

Zweiter Kandidat ist Rhys Williams. Der 19-Jährige stammt aus der Jugendakademie des LFC und durfte in dieser Saison bereits zweimal im Carabao-Cup spielen. Auch der englische U21-Nationalspieler könnte nun häufiger zum Einsatz kommen.

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3. Externe Verstärkungen

Auch über das Thema Neuzugänge wird man beim englischen Meister diskutieren. Sollten die Verantwortlichen zu dem Schluss kommen, dass die eigenen Talente noch nicht weit genug sind, könnte der Markt der vereinslosen Spieler interessant werden. Kandidat dort wäre Ezequiel Garay. Der 34-jährige Argentinier war in der vergangenen Saison noch Stammspieler beim FC Valencia, riss sich im Februar aber das Kreuzband und ist derzeit noch ohne Verein. Seine Fitness könnte einem Deal folglich im Weg stehen.

Bleibt also noch der Wintertransfermarkt. Ob die Reds im Januar einen Innenverteidiger verpflichten, wird von der sportlichen Entwicklung und van Dijks Genesung abhängen. Grundsätzlich würde ein neuer Abwehrspieler dem Team aber gut zu Gesicht stehen.

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