Dudas Achterbahnfahrt: Winterwechsel vorprogrammiert
In der vergangenen Spielzeit war Ondrej Duda vielleicht der beste Spieler bei Hertha BSC. Sein Stern hat aber längst wieder zu sinken begonnen. Im Winter könnte der Zehner das Weite suchen.
Ondrej Dudas Zeit bei Hertha BSC ist ein ständiges Auf und Ab. Nach der EM 2016 kam der Slowake mit einigen Vorschusslorbeeren für 3,5 Millionen Euro von Legia Warschau nach Berlin, verletzte sich jedoch schwer und spielte auch in der Folgesaison nur sehr unregelmäßig.
Zwischenzeitlich ging der damalige Trainer Pál Dárdai sogar hart mit Duda ins Gericht, warf ihm Inkonstanz vor. „Manchmal macht er ein Top-Training, manchmal spüre ich gar nicht, dass er dabei ist. Die ganze Woche bei ihm ist eine Achterbahn“, sagte Dárdai einmal über seinen mitunter uninspirierten Schützling.
Neuer Vertrag im Sommer
In der vergangenen Spielzeit gelang Duda dann doch noch der Durchbruch in der Bundesliga. Elf Tore und sieben Assists steuerte der hochveranlagte Spielmacher 2018/19 bei und war damit Herthas Top-Scorer. Die folgende Vertragsverlängerung bis 2023 schien ein echter Coup für die Hauptstädter zu sein.
Doch weit gefehlt. Denn mittlerweile geht Dudas Achterbahnfahrt weiter. Schon Dárdai-Nachfolger Ante Covic entzog dem 25-Jährigen zu Saisonbeginn das Vertrauen, ehe Jürgen Klinsmann zuletzt noch härter durchgriff. In drei von vier Spielen unter der Leitung des neuen Hertha-Coaches stand Duda nicht einmal im Kader.
Verschwende meine Zeit
Höchststrafe: Zuletzt musste der Mann mit dem feinen rechten Fuß sogar in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga ran. Logisch, dass er nun einen Winterabschied ins Auge fasst. Dem ‚Berliner Kurier‘ sagt Duda: „Natürlich muss ich mir Gedanken machen. Ich werde nicht auf jemanden warten, der einen nicht will. Dann verschwende ich nur meine Zeit.“
Wie die Bild berichtet, „ist Duda in der Winterpause ein Verkaufskandidat“ und „kann bei einem guten Angebot gehen“. Zudem würde die neureiche Alte Dame dem Vernehmen nach gerne Mario Götze oder ähnliche Kaliber verpflichten. Für Duda ein Grund mehr, seine Berliner Achterbahnfahrt möglichst zeitnah zu beenden.
FT-Meinung
Schon nach wenigen Wochen scheint das Tischtuch zwischen Klinsmann und Duda zerschnitten, ein Winterwechsel ist vorprogrammiert. Dass Berlins Nummer 10 die Bundesliga aufmischen kann, bewies er in der vergangenen Saison. Denkbar also, dass der ein oder andere Ligakonkurrent hellhörig wird und versuchen will, Dudas Formkurve langfristig in den Griff zu bekommen.
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