Bayern-Blamage im Pokal: Tuchels Anteil
Der FC Bayern ist zum dritten Mal in den vergangenen vier Saisons in der 2. Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Am Mittwochabend blamierte sich der Rekord-Titelträger beim 1. FC Saarbrücken mit 1:2. Thomas Tuchel stand anschließend Rede und Antwort.

Trotz mäßiger Anfangsphase gingen die Münchner in der 16. Minute durch Thomas Müller in Führung. Der Drittligist ließ sich aber davon nicht verunsichern und glich kurz vor dem Pausenpfiff durch Patrick Sontheimer aus.
Im zweiten Durchgang erhöhten die Münchner die Schlagzahl und Saarbrücken konnte sich beim herausragenden Schlussmann Tim Schreiber bedanken, der sein Team ein ums andere Mal vor dem Rückstand bewahrte. Als sich bereits alles auf eine Verlängerung einstellte, schoss Marcel Gaus den Außenseiter dann zur Pokalsensation und ins Achtelfinale.
Tuchels Anteil
Thomas Tuchel hat daran durchaus seinen Anteil. So rotierte der Bayern-Trainer seine Startelf kräftig durch und sendete somit das Signal, dass es in Saarbrücken auch ohne den letzten Biss funktionieren kann.
Den Auftritt seines Team fand Tuchel zwar „nicht überheblich“, man habe schließlich „alles versucht“. Ob das aber auch für Tuchel selbst gilt, sei einmal dahingestellt. Zwar brachten die Einwechslungen von Serge Gnabry, Kingsley Coman und Jamal Musiala nach rund einer Stunde frischen Wind – und doch verzichtete Tuchel unverständlicherweise komplett auf Harry Kane.
Der enorm formstarke Superstar – das wurde heute deutlich – ist für die Bayern nicht zu ersetzen. Dass Kane 90 Minuten draußen blieb, begründete Tuchel anschließend in der ‚ARD‘: „Es war nur noch ein Wechsel übrig. Ich wollte bis zur Verlängerung warten und erstmal abfragen, ob alle durchspielen können.“ Warum er Kane aber nicht von Anfang an oder im Rahmen des ersten größeren Wechselblocks brachte, blieb unbeantwortet.