Der Fußball hat viele Sprichwörter erschaffen. Mit schöner Regelmäßigkeit wird in jeder Saison das schon phrasenhafte ‚Geld schießt keine Tore‘ strapaziert. In der Regel von den Trainern kleinerer Mannschaften gebraucht, bestätigen solche Spieler diesen Satz, die sich als millionenschwerer Fehlgriff auf dem Transfermarkt erweisen. Fehleinkäufe sind im Profi-Fußball an der Tagesordnung, doch immer wieder greifen Manager auch richtig daneben und leisten sich schwerwiegende Transfersünden.
FussballTransfers stellt in fünf Teilen 20 Beispiele vor.
Arilson: Der damals teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte des 1. FC Kaiserslautern ist gleichzeitig der größte Fehlgriff. Ein Brasilianer sollte den Traditionsverein im Winter 1996 vor dem Abstieg retten. Dass ein Südamerikaner, der noch nie außerhalb seines Landes war, sich im verschneiten Pfälzer Wald womöglich nicht sofort aklimatisiert, bedachten die Verantwortlichen um Norbert Thines nicht. Nach zehn Spielen war Schluss für den Mittelfeldspieler, Kaiserslautern war um drei Millionen Euro ärmer – viel Geld für die damalige Zeit und Pfälzer Verhältnisse.
David Odonkor: Die Fachwelt staunte nicht schlecht, als Bundestrainer Jürgen Klinsmann den Rechtsaußen für die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland nominierte. Als er nach der WM jedoch für eine Ablöse von Sage und Schreibe 6,5 Millionen Euro von Borussia Dortmund zu Betis Sevilla wechselte, entglitten so manchem Beobachter die Gesichtszüge. In Spanien wurde dem heute 26-Jährigen schnell klar, dass der Transfer nicht unbedingt die richtige Entscheidung für seine Karriere war. Zu allem Überfluss plagt er sich seit Jahren mit Verletzungen. In vier Spielzeiten bringt es Odonkor auf 52 Partien, die wenigsten über die komplette Distanz. 2011 endet sein Vertrag, er wird wahrscheinlich nicht verlängert.
Robinho: Der Nationalspieler ist ein Weltenbummler. Brasilien, Spanien, England, Italien lauten die Stationen seiner Karriere. Und immer ging eine üppige Ablösesumme mit dem Wechsel einher. Am meisten bezahlte Manchester City, die den 26-Jährigen für 43 Millionen Euro von Real Madrid lösten. Am wenigstens legte der AC Mailand auf den Tisch, die Rossoneri bezahlten nur 18 Millionen Euro. Das Problem: Robinho wechselte direkt von City zu Milan. Damit stehen 25 Millionen Euro auf der Verlustseite der Engländer. Die wird das wohl nicht weiter stören. Scheich Mansour hat noch genügend auf dem Konto.
Zlatan Ibrahimovic: Wie Robinho ist auch der schwedische Stürmer ein Neuzugang des AC Mailand. Erst 2009 war er für fast 70 Millionen Euro von Inter Mailand zum FC Barcelona gewechselt. Die Ablösesumme errechnet sich aus 40 Millionen Euro Ablöse plus Spielertausch mit Eto'o, der damals auf etwa 30 Millionen taxiert wurde. Bei den Katalanen kam er nicht zurecht, weder mit dem Spielsystem noch mit Trainer Pop Guardiola. Dennoch war der Wechsel vor dieser Saison relativ überraschend. Vor allem hinsichtlich des Preises: In einem komplizierten Konstrukt, in den Milan den Angreifer zunächst für sechs Millionen Euro leiht, bezahlen die Italiener letztlich insgesamt 30 Millionen für den Nationaltrainer. 40 Millionen Euro Verlust, das schockt selbst Manchester City.
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