Klinsmann über Hertha: „Rutscht mir den Buckel runter“

Jürgen Klinsmann hat seine kurze, aber turbulente Zeit bei Hertha BSC Revue passieren lassen. Als Vertrauter des damaligen Hertha-Investors Lars Windhorst sollte der Ex-Bundestrainer die Alte Dame nach vorne bringen. Wie Klinsmann aber im Interview mit ‚Transfermarkt.de‘ feststellt, habe „man bei Hertha eigentlich gar keine Veränderungen“ gewollt. „Ich habe kapiert, wo der Hase hinläuft. Deswegen bin ich herausspaziert.“ Am 11. November 2019 stieg er im Berliner Aufsichtsrat ein, übernahm wenige Wochen später den Trainerposten und warf am 11. Februar 2020 wieder hin.
Mit seinem Abgang war Klinsmann seinerzeit das Gesprächsthema Nummer eins in Fußball-Deutschland. Heute merkt er selbstkritisch an: „Im Nachhinein hätte ich das ganz anders machen und kommunikativ steuern müssen. Aber so bin ich halt. Bei mir kam wieder dieser Impuls wie beim Tonnentritt. Es gab diesen einen Moment und es reichte mir – Kurzschluss.“ Er habe mit seinen Mitstreitern versucht, „langfristig etwas aufzubauen, aber das wollten sie (die Hertha-Verantwortlichen, Anm. d Red.) nicht. Dann habe ich nach zehn Wochen gesagt: Rutscht mir den Buckel runter!“ Kurze Zeit nach Klinsmanns Flucht ging ein Arbeitsbericht an die Öffentlichkeit, in dem der 59-Jährige die Zustände bei der Hertha scharf kritisierte. Seit den damaligen Vorfällen hatte Klinsmann kein offizielles Amt mehr in Deutschland inne, arbeitete von Februar 2023 an rund ein Jahr lang als Nationaltrainer Südkoreas.
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