FT-Kurve U17 Weltmeisterschaft

Historisches Jahr: Die U17-Weltmeister im Kurzporträt

Am Wochenende tütete Deutschlands U17-Auswahl den Gewinn der Weltmeisterschaft ein. Doch welche Charaktere stecken hinter der historischen Siegertruppe? FT wirft einen Blick auf die Gesichter.

von Julian Jasch - Neal Oepen
6 min.
Fayssal Harchaoui 2324 @Maxppp

Es ist das perfekte Jahr der U17-Nationalelf. Nach dem Gewinn der EM konnte das Team von Trainer Christian Wück auch die WM für sich entscheiden. Ebenso wie im Sommer setzte sich die deutsche Auswahl in einem spannenden Finale im Elfmeterschießen (4:3) gegen Fußballschwergewicht Frankreich durch.

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Viele Gesichter sind bereits in aller Munde. Torhüter Konstantin Heide machte sich als Elfmeterkiller einen Namen, Offensivallrounder Noah Darvich sollte man spätestens nach seinem Wechsel zum FC Barcelona in der vergangenen Transferperiode auf dem Zettel haben und BVB-Juwel Paris Brunner sorgte mit seiner Suspendierung auch abseits des Platzes für Schlagzeilen. Doch wer ist noch Teil des Kaders mit dieser Siegermentalität, die man seit Jahren so schmerzlich bei der A-Nationalmannschaft vermisst? FT stellt sie vor.

Tor

Max Schmitt (FC Bayern): Wechselte mit elf Jahren an den Bayern Campus, kommt in dieser Saison auf sieben Einsätze für die U19. Beim U17-EM-Sieg im Sommer stand er in allen Spielen zwischen den Pfosten, war im Finale mit einem parierten Elfmeter der Matchwinner. Bei der WM musste er für das Halbfinale und Finale krankheitsbedingt passen.

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Konstantin Heide (Unterhaching): Sprang für die erkältete Nummer eins im Halbfinale gegen Argentinien ein und machte schon da das Spiel seines Lebens. Konnte seine guten Leistungen in der regulären Spielzeit im Elfmeterschießen noch einmal toppen: Parierte die ersten beiden Elfmeter und wurde verdient zum Player of the Match gewählt. Im Finale wiederholte der Schlussmann dieses Kunststück.

Louis Babatz (Mainz 05): 2016 in die Jugendabteilung der 05er gewechselt. Ist trotz seines jungen Alters bereits in der U19, die sein Vater Christof Babatz als Co-Trainer mitbetreut, zwischen den Pfosten gesetzt. Bei der WM stellte er sich als dritter Torwart ganz in den Dienst der Mannschaft: „Es hat einfach großen Spaß gemacht in den letzten Wochen, auch auf so einem Niveau zu trainieren.“

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Abwehr

Eric Emanuel da Silva Moreira (St. Pauli): Pendelt am Kiez auf den offensiven Außenbahnen zwischen der U19 und der zweiten Mannschaft. Gehörte in Indonesien als Rechtsverteidiger zu den Dauerbrennern. Verschoss im Finale zwar den ersten Elfmeter, wurde von seinen Kollegen allerdings nicht im Stich gelassen.

Maxim Bora Dal (Mainz 05): Kämpfte sich nach einem schweren Hyperextensionstrauma im Knie, das er sich in der Sommervorbereitung zugezogen hatte, im November wieder zurück auf den Platz. Der sonst gesetzte Innenverteidiger reiste trotz mangelnder Spielpraxis mit nach Indonesien, auch um in der Truppe für Stimmung zu sorgen und seinem Ruf als Spaßvogel gerecht zu werden.

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Maximilian Hennig (FC Bayern): Schon jetzt ein Bayern-Urgestein, streift sich seit 2014 das rot-weiße Trikot über. Ist bei den A-Junioren ebenso als linker Verteidiger gesetzt wie bei der Nationalmannschaft. Die Pferdelunge wurde von DFB-Coach Wück in allen Partien eingesetzt, hielt Offensivstar Brunner den Rücken frei.

Maximilian Herwerth (VfB Stuttgart): Startete in dieser Saison voll durch. Hat einen Platz bei der U19 der Schwaben im Abwehrzentrum sicher. Seine erste Nominierung für den DFB war die logische Konsequenz. Kam beim Turnier immerhin auf fünf in der Regel kurze Einsätze: Half unter anderem im Finale in der Schlussphase dabei, hinten dicht zu halten.

Finn Jeltsch (1. FC Nürnberg): Führt die U19 des Clubs als Kapitän aufs Feld, stand schon dreimal bei den Profis im Kader. Auch beim DFB wesentlicher Bestandteil des Defensivverbundes: Sowohl bei der EM als auch bei der WM gesetzt. Ist für sein Alter bereits sehr abgeklärt.

Almugera Kabar (Borussia Dortmund): Bei den A-Junioren des BVB eigentlich unabkömmlich, riss sich Mitte September allerdings das Syndesmoseband. Wurde rechtzeitig zur WM wieder fit und verwandelte im Finale den entscheidenden Elfmeter zum Titelgewinn.

David Odogu (VfL Wolfsburg): Nachdem er die U17 der Wölfe in der vergangenen Saison als Spielführer zur Vize-Meisterschaft führte, ist er nun bei der U19 gesetzt. Bildete in Indonesien zusammen mit Jeltsch das Abwehrzentrum. Seine Stärke ist die Kommunikation auf und neben dem Platz.

Justin von der Hitz (1. FC Köln): In der Gruppenphase noch regelmäßig eingesetzt musste der Rechtsverteidiger die K.O.-Runde von der Bank aus beobachten. Hat sich nach FT-Infos auf den Zettel zahlreicher Scouts aus der Bundesliga gespielt. Ist auf Klubebene aufgrund seiner Vielseitigkeit, seines Offensivdrangs und seiner starken Flanken nicht aus der Anfangsformation wegzudenken.

Mittelfeld

Noah Darvich (FC Barcelona): Ihm wird eine steile Karriere prognostiziert. Geht als Spielführer der ersten deutschen U17-Mannschaft in die Geschichtsbücher ein, die den WM-Pokal holt. Steuerte als Zehner zwei Tore und vier Vorlagen zum Triumph bei.

Fayssal Harchaoui (1. FC Köln): Wird genauso wie Klub-Kollege von der Hitz von zahlreichen Klubs umworben. Spielte im WM-Finale auf seiner Stammposition im defensiven Mittelfeld durch. Mit 26 Einsätzen der erfahrenste U17-Spieler.

Winners Osawe (RB Leipzig): Unter Wück im zentralen Mittelfeld in der Regel gesetzt. Leistete seinem Team im Finale mit der Ampelkarte zwar einen Bärendienst, bewies im Anschluss aber emotionale Reife: „Ich sehe es als Erfahrung und werde es auf meinem weiteren Weg mitnehmen. Der Titel ist am Ende das Einzige, was zählt.“

Assan Ouédraogo (FC Schalke): Senkrechtstarter und Lichtblick beim Sorgenverein aus der zweiten Liga. Mit Widerwillen erteilte S04 dem Fritz-Walter-Medaillen-Gewinner die Freigabe. Aufgrund einer Verletzung war die WM für den Offensivspieler nach zwei Partien schon gelaufen.

Kurt Rüger (FC Bayern): Mit seinem Wechsel von 1860 zum FCB bewies der Mittelfeld-Allrounder vor zweieinhalb Jahren, dass er vor nichts zurückschreckt. Ist sowohl auf dem offensiven Flügel wie auch im zentralen Mittelfeld flexibel einsetzbar.

Bilal Yalcinkaya (Hamburger SV): Als Nachrücker zum DFB-Team gestoßen stand der Offensivspieler seit dem Viertelfinale in der Startformation. Holte im Halbfinale gegen Argentinien den Elfmeter zum 1:0 heraus. Wird von Vertretern aus der spanischen La Liga gejagt.

Sturm

Paris Brunner (Borussia Dortmund): Das noch kurz vor der U17-WM suspendierte Sturm-Juwel des BVB bestätigte mit sechs Scorern, die zum Titel der deutschen Auswahl maßgeblich beitrugen, seine Quote aus der A-Junioren-Bundesliga West. Vereint vieles, was es zur Top-Karriere braucht. Die jüngste Suspendierung dürfte er erfolgreich abgehakt haben.

Max Moerstedt (TSG Hoffenheim): Der Mittelstürmer ist mit seinen 1,90 Meter groß gewachsen und sowohl mit dem Kopf als auch dem Fuß gefährlich. Als klassischer Neuner war er bei der U17-WM viermal erfolgreich und macht auch durch seine Quote in der U19 der Hoffenheimer mit zehn Toren in neun Spielen Hoffnung auf mehr.

Charles Herrmann (Borussia Dortmund): Sohn des ehemaligen Wolfsburg-Profis Charles Akonnor und nun auf dem Weg zur eigenen Profikarriere. Der Linksfuß ist ein aus der Jugend des BVB stammender wendiger und dribbelstarker Flügelspieler, der besonders mit seinen vier Vorlagen bei der U17-WM glänzte. Zudem mit einem tollen Freistoßtreffer in Indonesien.

Robert Ramsak (FC Bayern): Neben Hajduk Split aus der ersten kroatischen Liga sind Vertreter aus ganz Europa am Angreifer des FC Bayern interessiert. Nicht ohne Grund: Der effiziente und abschlussstarke Rechtsfuß erzielte in der vergangenen Saison 24 Tore in 27 U17-Bundesligaspielen. In Indonesien steuerte er zwei Tore und einen Assist bei.

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