HSV verkündet Trainer-Entscheidung
Seit der Entlassung von Steffen Baumgart als Trainer wurden viele Namen beim Hamburger SV gehandelt. Jetzt hat sich Sportvorstand Stefan Kuntz bis zur Winterpause auf einen Trainer festgelegt.
Der Hamburger SV hat der Trainersuche vorläufig ein Ende gesetzt. Wie Sportvorstand Stefan Kuntz auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Darmstadt 98 (Sonntag, 13:30 Uhr) bekanntgegeben hat, wird entgegen der ersten Erwartungen vorerst kein externer Trainer verpflichtet. Stattdessen wird dem bisherigen Interimscoach Merlin Polzin mindestens bis Winter das Vertrauen geschenkt.
Kuntz belohnt den 34-Jährigen damit für den erfolgreichen Auftritt gegen den Karlsruher SC (3:1): „Wir haben heute Morgen Merlin Polzin und seinem Trainerteam mitgeteilt, dass das Vertrauen nicht nur für das Darmstadt-Spiel, sondern mindestens bis zum Winter gilt. Er muss sich somit keine Gedanken nur um das Ergebnis machen, sondern hat jetzt die Gewissheit, dass es mindestens die drei Wochen weitergeht. Das ist ein Verdienst der guten Arbeit in den zurückliegenden Tagen und Wochen.“
Polzin zeigte sich erfreut über diese Chance und möchte das Vertrauen zurückzahlen: „Wir im Trainerteam freuen uns sehr über das Vertrauen von Stefan Kuntz, Claus Costa und dem ganzen Verein. Dieses Vertrauen wollen wir weiter als Antrieb nutzen. Und dieser Antrieb pusht uns noch mehr fürs Wochenende.“ Der bisherige Co-Trainer war im Sommer 2020 gemeinsam mit dem damaligen Cheftrainer Daniel Thioune an die Elbe gekommen. Auch unter Tim Walter und Steffen Baumgart fungierte Polzin als Assistent. Nach der Entlassung von Walter betreute er die Rothosen für ein Spiel als Cheftrainer und holte ein 2:2 gegen Hansa Rostock. Die Entscheidung für Polzin dürfte auch bei den Fans gut ankommen, eine mögliche Verpflichtung von Ex-Coach Bruno Labbadia stieß in den sozialen Medien auf wenig Gegenliebe.
Neben Labbadia waren auch weitere Namen für die vakante Trainerposition bei den Rothosen im Gespräch. Der ursprüngliche Wunschkanditat soll Ruud van Nistelrooy gewesen sein, der mittlerweile bei Leicester City in der Premier League anheuerte. Darüber hinaus wurden beispielsweise Urs Fischer, Raphael Wicky oder Niko Kovac im Volkspark gehandelt.
Mehr Risiko als Baumgart
Der neue Cheftrainer setzt im Gegensatz zu Vorgänger Baumgart wieder auf einen offensiveren Ansatz mit mehr Spielanteilen. Polzin möchte die Qualität des Kaders im Angriffsbereich vollends ausschöpfen. Ähnlich wie unter Tim Walter wird beim HSV nun wieder ein 4-3-3 praktiziert. Baumgart ließ die Hanseaten dagegen zumeist in einem 3-5-2 oder einem 3-4-2-1 auflaufen. Auch der von Baumgart oft nur als Teilzeitkraft eingesetzte Jean-Luc Dompé spielt unter Polzin wieder eine wichtige Rolle – der Angreifer zahlte das Vertrauen gegen den KSC prompt mit zwei Toren und einer Vorlage zurück.
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