Ein WM-Shootingstar für die Bundesliga: Marcelo Brozovic

Beim Eröffnungskick der Fußballweltmeisterschaft am gestrigen Donnerstag liefen durchaus bekannte Gesichter über das satte Grün der Arena Corinthians – zumindest für den fachkundigen Beobachter. Während die ‚Seleção‘ gespickt mit Weltstars auflief, hatte auch das kroatische Team von Ex-Bundesligaprofi Niko Kovac hohen Wiedererkennungswert. Zahlreiche aktuelle oder ehemalige Bundesliga-Akteure spielten an der Seite von Stars wie Luka Modric und Darijo Srna. Einzig Youngster Mateo Kovacic (Inter Mailand), Innenverteidiger Dejan Lovren (FC Southampton) und Sime Vrsaljko (FC Genua) dürften nicht zwangsläufig jedem Zuschauer, der sich nicht tagtäglich mit Fußball beschäftigt, bekannt sein.

Kovacic gehört in der offensiven Mittelfeldzentrale der ‚Kockasti‘ wohl die Zukunft. Die Dienste des 20-jährigen Top-Talents sicherte sich der italienische Spitzenklub Inter Mailand im vergangenen Jahr. Elf Millionen Euro waren den ‚Nerazzurri‘ die Dienste des gebürtigen Österreichers wert, die den elffachen Nationalspieler mit einem bis 2017 datierten Vertrag ausstatteten. Entsprechend dürfte das kroatische Juwel für maximal eine Hand voll Bundesligisten allein finanziell infrage kommen.

Interessanter dürfte hingegen dessen Ersatz sein. Marcelo Brozovic schnupperte in der 61. Minute erstmals WM-Luft und kam für Kovacic ins Spiel. Trotz der verhältnismäßig geringen Einsatzzeit wusste der Mann mit der Nummer 14 durchaus auf sich aufmerksam zu machen. Nach seiner Einwechslung wirbelte der 21-Jährige im Mittelfeld-Zentrum der Elf von Trainer Kovac und tauchte immer wieder auch unterstützend auf den Flügeln auf.

Der Offensivspieler aus Kroatiens Talentschmiede Dinamo Zagreb präsentierte sich überaus einsatzfreudig. Brozovic verfügt über eine blitzsaubere Schusstechnik, ist technisch versiert und kann den finalen Pass per excellence spielen. 2012 schnappte Dinamo zu und lotste den Youngster von Lokalrivale NK Lokomotiva Zagreb ins Stadion Maksimir. Satte 2,4 Millionen Euro überwies der kroatische Rekordmeister damals innerhalb Zagrebs.

Mit seinem Kurzauftritt gegen Brasilien macht Brozovic Hoffnung auf mehr. Fraglich zwar, ob er im immens wichtigen zweiten Gruppenspiel gegen Kamerun in der Startelf stehen wird. Sollte der 21-Jährige erneut die Gelegenheit bekommen, seine Fertigkeiten aufblitzen zu lassen, wäre es vermessen, wenn die Verantwortlichen der Bundesligisten nicht die Lupe auf den Youngster legen.