Der Fußball lebt von seinen Emotionen. Legendäre Feindschaften gehören zur Faszination dieses Sports. Brisant wurde es immer dann, wenn Akteure den Mut bewiesen, zum Erzfeind zu wechseln. FussballTransfers stellt einige Beispiele vor. Das Ergebnis ist überraschend: Fast immer wird ein solcher Wechsel mit großen Erfolgen belohnt.
Dietmar Beiersdorfer (Hamburger SV zu Werder Bremen): Schon 1986 kam Dietmar Beiersdorfer zum HSV. Die Hanseaten erlebten in diesen Jahren ihre erfolgreichste Zeit. Sechs Jahre blieb der Abwehrspieler an der Elbe, bevor Rivale Werder Bremen im Sommer 1992 Nägel mit Köpfen machte. Für etwa zwei Millionen Mark kam Beiersdorfer an die Weser.
Unter Otto Rehagel wurde er sogleich Kapitän. Werder wurde in Beiersdorfers ersten Saison Meister und gewann ein Jahr später den DFB-Pokal. Beiersdorfer arbeitete nach seiner aktiven Karriere von 2003 bis 2009 als Sportdirektor des HSV.
Bernd Schuster (FC Barcelona zu Real Madrid): Der ‚blonde Engel‘ entstammt der Jugenarbeit des 1. FC Köln. Aber schon 1980 erlag der Spielmacher dem Lockruf des FC Barcelona. Für acht Jahre blieb er den Katalanen treu, dann folgte der Transfer, der ein gewaltiges Medienecho auslöste: Schuster kehrte Barcelona den Rücken und ging zu Real Madrid.
Es lohnte sich. Mit Real gewann Schuster 1989 und 1990 die spanische Meisterschaft. Sein weiterer Weg führte ihn nach der erfolgreichen Titelverteidigung zu Atlético Madrid, mit denen er zwei Mal die Copa del Rey gewinnen konnte. 2007 kehrte Schuster noch einmal für 18 Monate als Trainer zu den ‚Königlichen‘ zurück.
Carlos Tévez (Manchester United zu Manchester City): Carlos Tévez war der erste prominente Spieler in Europa, dessen Transferrechte lange bei keinem Verein, sondern einer Investmentfirma lagen. Diese war in Südamerika beheimatet und ließ den Argentinier seit 2006 für West Ham United stürmen. Der Premier League-Klub erwarb einen Teil der Transferrechte.
Von 2007 bis 2009 wurde Tévez an Manchester United veliehen, weil sich die Investoren erhofften, der Angreifer würde bei den ‚Red Devils‘ Titel gewinnen und auf diese Weise den eigenen Marktwert steigern. Die Rechnung ging auf. 2008 gewannen Tévez und Manchester United die Champions League. Als ein Jahr später die Leihvereinbarung auslief, zahlte Manchester City nur zu gern eine Ablöse von 29 Millionen Euro für den Superstar. Tévez stimmte zu, war es für ihn doch der Ausweg aus den Händen seiner südamerikanischen Investoren.
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