Schalke 04: Magath endgültig vor dem Aus
Schalke 04 sucht einen neuen Trainer – und zwar so schnell wie möglich. Felix Magath soll nach Willen der Führungsetage noch in dieser Woche seinen Stuhl räumen. Clemens Tönnies übt öffentlich harsche Kritik. Am heutigen Donnerstag fehlte Magath beim Vormittagstraining.
Felix Magaths Zeit bei Schalke 04 ist endgültig abgelaufen. Anders lassen sich die Worte des Aufsichtsratschef Clemens Tönnies im ‚kicker‘ kaum deuten: „Wir müssen die Reißleine ziehen. Völlig unabhängig von der Champions League. Im ganzen Verein brennt es lichterloh.“
Die Worte fielen noch vor dem Einzug ins Viertelfinale der Champions League, den Schalke am Mittwochabend mit einem 3:1 gegen den FC Valencia klar gemacht hat. Kaum vorstellbar, dass die Führungsriege angesichts des Erfolgs von der harschen Aussage abrückt. Nach Informationen des ‚kicker‘ sind die nötigen Papiere zur Entlassung des Trainers bereits vorbereitet. Beim Vormittagstraining am Donnerstag war Magath nicht anwesend. Möglicherweise ein weiterer Hinweis für die sofortige Demission?
Die Gründe für die Trennung sind vielschichtig, berichtet das Fachmagazin weiter. Zum einen gehe in Schalke nach wie vor die Angst vor dem Abstieg umher, zum anderen habe Magath auf dem Transfermarkt zu viele Fehler gemacht und sei damit ein zu hohes wirtschaftliches Risiko gefahren. Der Trainer tauschte in seinen beiden Jahren in Gelsenkirchen fast den kompletten Kader aus, ohne dass sich dieser nach Meinung der Führung qualitativ verbessert hätte.
Weiterhin sei der Umgang innerhalb des Vereins und innerhalb des Kaders „unmenschlich“. Ein Vorwurf, den auch der im Winter zu den Blackburn Rovers geflüchtete Jermaine Jones unlängst untermauerte. Der US-Nationalspieler ist laut ‚kicker‘ nicht der einzige, der sich mit dem Trainer nicht verstehe. Intern habe es diverse Beschwerden gegeben.
Weil Magath jedoch gleichzeitig Vorstandsmitglied ist, verzögert sich die Trennung. Laut Klub-Statuten muss eine Anhörung vor dem Aufsichtsrat folgen, zu der mindestens drei Tage zuvor schriftlich geladen werden muss – sofern der Betroffene nicht freiwillig darauf verzichtet. Bei Andreas Müller (2009) und Rudi Assauer (2006) war dies der Fall.
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