HSV: Diskussionen um Oenning und neue Torhüter
Wenn der Hamburger SV am Samstag bei Werder Bremen antritt, ist es angeblich für Trainer Michael Oenning und Torhüter Jaroslav Drobný schon ein Schicksalsspiel. Klubchef Carl-Edgar Jarchow will davon nichts wissen und hofft auf Erfolge durch die jüngsten Transferaktivitäten.
Vor etwas mehr als einem halben Jahr reiste Werder Bremen zum Hamburger SV. An der Elbe träumte man vom internationalen Geschäft, der Nordrivale taumelte dem Abstiegskampf entgegen. Mit 0:4 bezog das Team von Trainer Thomas Schaaf mächtig Prügel. Ironischerweise war es für beide Mannschaften der Wendepunkt: Die Bremer befreiten sich aus dem Abstiegsstrudel, während der HSV immer weiter in der Tabelle abrutschte.
Am Samstag treffen sich die ewigen Rivalen zum nächsten Duell. Diesmal sind die Vorzeichen umgekehrt. Der HSV steht am Tabellenende, während Werder einen komfortablen dritten Platz belegt. Geht es nach den Verantwortlichen des ‚Bundesliga-Dinos‘, dann ist das Spiel gegen die Bremer wieder ein Wendepunkt.
Der HSV werde nichts mit dem Abstieg zu tun haben, ist Klubchef Carl-Edgar Jarchow überzeugt. „Das wird beim HSV auch überhaupt kein Thema sein“, erklärt der Vorstandsvorsitzende in der ‚Hamburger Morgenpost‘. Durch die jüngsten Transfers werde man in die Erfolgsspur zurückfinden, fügt der Verantwortliche an: „Ich bin sehr zufrieden. Die Qualität unseres Kaders ist nochmals gestiegen. Insgesamt ist sie so hoch, dass der Abstieg in dieser Saison überhaupt kein Thema sein darf.“ Der HSV gab am letzten Tag des Transfermarkts Eljero Elia, Guy Demel und Änis Ben-Hatira ab. Dafür holte er Ivo Iličević aus Kaiserslautern.
Ein Sieg gegen Werder würde auch dem stark in der Kritik stehenden Trainer Michael Oenning und seinem nicht weniger scharf kritisieren Schlussmann Jaroslav Drobný helfen. Sicher ist, dass der Tscheche, der zuletzt durch einen Patzer die Niederlage gegen den 1. FC Köln verschuldete (3:4), gegen die Bremer spielen wird. „Ich denke nicht daran, den Torwart zu wechseln“, stellt Oenning in der ‚Bild‘ klar.
Der Treueschwur könnte allerdings auch daher rühren, dass die Alternativen fehlen. Ersatzmann Tom Mickel versagte im Testspiel gegen den FC Luzern (2:2). Deshalb sind die Diskussionen entbrannt, ob der HSV nicht sogar noch einen neuen Torhüter holen sollte. Die Hamburger Legende Willi Schulz macht sich für eine Rückholaktion von Frank Rost stark (bei New York Red Bull unter Vertrag), während die ‚Bild‘ den vereinslosen Timo Hildebrand ins Spiel bringt. Ein Sieg gegen Werder würde viele im Umfeld des HSV zumindest vorübergehend zum Verstummen bringen.
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