Heldt: Meisterschaft nicht Schalkes Anspruch
Horst Heldt ist der neue starke Mann bei Schalke 04. Nach der Entlassung von Felix Magath rückt der Manager aus der zweiten Reihe auf. Gemeinsam mit Ralf Rangnick soll er den Verein in eine erfolgreiche Zukunft führen.
Aufsichtsratschef Clemens Tönnies fasste die aktuelle Lage des FC Schalke 04 in eine Seefahrer-Metapher: Schalke habe in Felix Magath seinen Steuermann verloren, doch das Schiff fahre weiter. Zumal Horst Heldt jetzt ans Ruder tritt.
Magath selbst holte den ehemaligen Stuttgarter 2010 als sportlichen Leiter an seine Seite. Zudem bekam Heldt einen Platz im Vorstand der Gelsenkirchener. Wenig später überwarfen sich die beiden Entscheider in Transferfragen. Magath bootete den Nebenmann aus, Heldt war fortan nur noch für den Bereich Kommunikation verantwortlich.
Nach der Entlassung Magaths schlägt Heldts große Stunde. Und er geht sie anders an als Felix Magath, der bei seinem Antritt 2009 im Interview mit der ‚Bild‘ von der Meisterschaft sprach: „Der Verein muss umstrukturiert werden. Ich weiß nicht, wie lange das dauert. Darum habe ich für vier Jahre unterschrieben. Aber selbstverständlich ist der Titel das Ziel. Ich will mit Schalke Meister werden.“
Heldt sind solche Zielsetzungen fremd. „Unser Anspruch muss es sein, jedes Jahr um die internationalen Plätze zu spielen“, formuliert er im Kölner ‚Express‘. Gegen den Titel hätte er wohl nichts einzuwenden, aber „eine Meisterschaft lässt sich in meinen Augen nicht planen. Außerdem wird dem Klub zu viel Druck aufgebürdet, wenn er sich selbst solche Vorgaben macht.“
Angesichts der horrenden Schulden, die Schalke 04 in den vergangenen Jahren aufgetürmt hat, ist dies die einzig richtige Zielsetzung. Andernfalls besteht die Gefahr, den Triumph mit der eigenen Liquidität zu bezahlen. Dass dies nicht der richtige Weg ist, weiß der Erzrivale Borussia Dortmund seit ein paar Jahren.
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