FC Bayern: Zufrieden mit Transfers – böses Nachtreten gegen Vidal
Fünf Spieler verpflichtete der FC Bayern München in diesem Sommer. Karl-Heinz Rummenigge ist vollauf zufrieden mit den Früchten der Transferperiode. Außer Arturo Vidal bekam der Rekordmeister jeden seiner Wunschspieler. Dessen Transfer zu Juventus Turin treibt den Münchner noch immer die Zornesröte ins Gesicht.
Mehr als 44 Millionen Euro investierte der FC Bayern München in diesem Sommer in neue Spieler, um national und international wieder ein gewichtiges Wort im Titelkampf mitsprechen zu können. Knapp die Hälfte dieser Summe wechselte für den Transfer Manuel Neuers den Besitzer. Über dessen bisheriges Auftreten ist Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge besonders beeindruckt. „Ich habe selten eine so starke und positive Persönlichkeit erlebt. Manuel Neuer hat zu 100 Prozent das FC-Bayern-Gen“, erklärt der Vorstandschef im ‚kicker‘.
Aber nicht nur der Ex-Schalker verfüge über die nötigen Voraussetzungen, um beim Rekordmeister erfolgreich zu sein. Dies gelte ebenso für die restlichen Neuzugänge: „Alle Neuen machen einen sehr guten Eindruck, sie passen fußballerisch und charakterlich sehr gut zu uns.“ Den geplatzten Transfer von Arturo Vidal „bedauere ich überhaupt nicht“, schickt Rummenigge diesem Lob voraus.
Der am Samstag offiziell bestätigte Wechsel des Chilenen zu Juventus Turin erhitzt die Gemüter an der Säbener Straße noch immer. „Vidal spielt jetzt bei dem Klub, der bestens zu ihm passt“, lästert Rummenigge: „Man sollte sich allein die juristische Aktenlage von Juventus Turin in den letzten Jahren anschauen oder die sportliche Bilanz: Da kann ich Vidal zu seiner Entscheidung nur beglückwünschen. Solche Spieler möchte ich nicht beim FC Bayern haben. Er hat Jupp Heynckes x-mal versprochen, nur zu Bayern zu wechseln. Rudi Völler hatte mich im Vorfeld informiert, dass dem nicht so sei. Ich dachte, vielleicht taktiert Rudi, aber er hatte recht.“
Der eigene Verein habe durch den gescheiterten Transfer keinen Schaden genommen, ist Rummenigge überzeugt: „Der FC Bayern fühlt sich in dieser Causa nicht als Verlierer. Und auch der Trainer ist überhaupt nicht beschädigt, er hat eben Vidal geglaubt. Wie viel dessen Versprechen wert war, wissen wir nun. Hätte der Spieler zu seinem Wort gestanden und Charakter gezeigt wie Neuer oder Boateng, wäre er ein Mann mit Moral, wäre er heute bei uns. Was hätten sie in Leverkusen dagegen tun sollen?“ Die heftige Reaktion der Verantwortlichen ist jedoch ein eindrückliches Zeugnis dafür, dass die Entscheidung des Chilenen gegen den Rekordmeister nicht spurlos an dessen Verantwortlichen vorbeigegangen ist.
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