Dicke Luft in Köln: Sanktionen für Podolski
Dicke Luft beim 1. FC Köln. Nach der harrschen Generalkritik von Lukas Podolski hat der Klub Sanktionen gegen den Publikumsliebling abgekündigt. Eine Vertragsverlängerung rückt in noch weitere Ferne.
Selbst die größten Optimisten dürften am Sonntag das letzte Fünkchen Hoffnung verloren haben, dass Lukas Podolski seinen Vertrag beim 1. FC Köln verlängert. Der Nationalspieler meldete sich vor der Partie gegen den Hamburger SV (0:1) in der ‚Bild am Sonntag‘ in einem nicht vom Verein autorisierten Interview zu Wort – harsche Kritik und markige Worte inklusive.
Der Klub habe viel versprochen und wenig gehalten, blickte Podolski auf den Sommer 2009 zurück, als er von Bayern München in die Domstadt zurückkehrte: „Wenn man schaut, welche Perspektiven mir aufgezeigt wurden und was am Ende dabei rausgekommen ist, ist das enttäuschend […] Wenn dann aber nicht viel mehr als Abstiegskampf herausspringt, ist das bitter. Ich habe mir etwas anderes erhofft, weil die Voraussetzungen viel mehr hergeben. Stadion und Fans sind einzigartig.“
Noch deutlicher wurde Podolski in Bezug auf seinen Vertrag. Der Frage „Können Sie folgenden Satz beenden: Ich bleibe in Köln, wenn…“ verweigerte er eine Antwort, gleichzeitig betonte er, die Bundesliga womöglich verlassen zu wollen: „Wenn ich wechseln sollte, würde mich – Stand jetzt – das Ausland sehr reizen.“ Bis 2013 steht Podolski noch unter Vertrag. Damit bestünde für die Kölner nach der Saison die letzte Möglichkeit, eine nennenswerte Ablösesumme für den Angreifer einzustreichen.
Die Reaktion der Verantwortlichen ließ nicht lange auf sich warten. „Wir werden uns morgen mit Lukas zusammensetzen. Wir haben uns als Klub dazu entschlossen, diese Form des Interviews, die Inhalte und die Vorgehensweise, nicht zu tolerieren, sondern zu sanktionieren“, so Geschäftsführer Claus Horstmann am Sonntag bei ‚Sky‘. Wie die Sanktionen aussehen werden, werde sich in der laufenden Woche entscheiden. Ungeachtet dessen wolle man den Publikumsliebling weiterhin halten: „Unsere Position, Priorität eins ist eine frühzeitige Vertragsverlängerung, bleibt jedoch unverändert.“ Auch wenn die Hoffnung einen heftigen Dämpfer erlitten hat.
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