BVB: Watzke zwischen Schulden und den neuen Ansprüchen
Der deutsche Meistertitel 2010/11 scheint vergeben. Nach dem 2:0 in Nürnberg thront Borussia Dortmund mit zehn Punkten Vorpsrung über dem Rest der Liga. Seit einer gefühlten Ewigkeit wird sich der BVB einmal wieder für die Champions League qualifizieren. Die Spieler wollen auch finanziell ihren Anteil am Erfolg, doch das Management kämpft mit der Vergangenheit und der Gegenwart.
Im letzten Jahr holte der FC Bayern München insgesamt 70 Punkte und wurde somit deutscher Meister. Vizemeister Schalke 04 kam auf 65 Zähler. Champions League-Qualifikant Werder Bremen holte 61 Punkte. Borussia Dortmund sammelte bereits nach 15 Spieltagen stolze 40 Zähler. Selbst mit einer nur sehr durchschnittlichen Rückrunde wird der Borussia die Teilnahme an der Champions League und vermutlich auch der Meistertitel nicht mehr zu nehmen sein.
Finanziell wirkt sich dies auf den ersten Blick ausgesprochen positiv aus. Wie der ‚kicker‘ berichtet, kalkulierte man in Dortmund mit 54 Punkten. Läuft es weiter, wie es sich derzeit abzeichnet, macht der BVB allein in der Liga ein Plus von fünf Millionen Euro an TV-Geldern, sowie zwei weitere Millionen durch Bonuszahlungen von Sponsoren.
Der Erfolg hat jedoch seinen Preis. Erst kürzlich verlängerte Trainer Jürgen Klopp seinen Vertrag vorzeitig bis 2014 und dürfte eine satte Gehaltserhöhung eingestrichen haben. Ähnliches gilt für Kevin Großkreutz und Mario Götze. Verhandlungen mit Roman Weidenfeller, Marcel Schmelzer und Patrick Owomoyela stehen an. Insbesondere der Torhüter und Schmelzer werden in Zukunft kaum weniger verdienen.
Aber auch die gesamte Mannschaft profitiert von dem Höhenflug der Borussia. Unter Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der immer wieder das Modell des ‚ehrbaren Kaufmanns‘ bemüht, wurden die Verträge stark leistungsbezogen gestaltet. Die Borussia wird vermutlich 2,5 bis 3 Millionen Euro mehr als kalkuliert an Prämien bezahlen müssen.
Auch die Vergangenheit lässt den BVB nicht los. Noch immer drücken riesige Verbindlichkeiten den Klub. Die Schwarz-Gelben sind wirtschaftlich noch längst nicht so frei, wie beispielsweise die Konkurrenz aus Bremen oder Leverkusen, ganz zu schweigen vom FC Bayern München. Watzke muss einen Weg finden, das Team zu belohnen und den unerwarteten Geldsegen dazu zu verwenden, den Klub schneller als geplant zu heilen.
*Verwandte Themen:
Weitere Infos