Im Schatten der Stars: Bastón versetzt La Liga in Aufregung
Seit Jahren fokussiert sich in der Primera División alles auf die großen Drei: FC Barcelona sowie Real und Atlético Madrid. Folglich dominieren die millionenschweren Topstars der Klubs auch nahezu jegliche Statistik. Für ein großes Ausrufezeichen sorgt in dieser Saison eine Leihgabe der Rojiblancos an den Provinzklub SD Eibar.

Die Premier League hat Jamie Vardy, die Primera División Borja Bastón. Vor der laufenden Saison war der spanische Mittelstürmer wohl nur eingefleischten La Liga-Experten ein Begriff. Seit diesem Jahr ist der 23-Jährige zumindest in Spanien in aller Munde.
Geboren in Madrid erlernte Bastón, der mit bürgerlichem Namen Borja González Tomás heißt, das Fußballspielen bei den ‚Rojiblancos‘. 2010 schaffte er den Sprung in den Herrenbereich, jedoch lediglich in die zweite Mannschaft.
Die Leih-Odyssee
Wie bei vielen Spielern, denen der ganz Sprung nicht zugetraut wurde, man aber auch nicht aufgeben wollte, begann eine Leih-Odyssee. Bastón schnürte seit 2011 die Schuhe für die Zweitligisten Real Murcia, SD Huesca, Deportivo La Coruña und Real Saragossa. Erfolg stellte sich aber erst bei letztgenannter Station in Aragonien ein.
Real scheiterte zwar in der Aufstiegsrelegation, Bastón hatte aber mit 22 Treffern maßgeblichen Anteil daran, dass es überhaupt für die Playoffs reichte und machte sich damit in Spanien einen Namen. Diego Simeone reichten die beeindruckenden Leistungen in der zweiten Liga aber nicht aus und so wurde der 23-Jährige ein fünftes Mal in Folge verliehen. Diesmal allerdings in Liga eins an die SD Eibar.
Platz fünf der Torjägerliste
In der nordspanischen Provinz machte der frühere Junioren-Nationalspieler in der Primera División dort weiter, wo er in Saragossa aufhörte. In der laufenden Saison traf der Mittelstürmer in 22 Pflichtspielen stolze 16 Mal und ist aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken.
In der Torjäger-Bestenliste landet der Goalgetter damit auf Platz fünf. Wenn man sich aber anschaut, wer sich vor ihm tummelt, ist die die Platzierung aller Ehren wert. Für die ersten vier Plätze, die Luis Suárez, Cristiano Ronaldo, Karim Benzema und Neymar innehaben, wurden in den vergangenen Jahren insgesamt irrsinnige 350 Millionen Euro an Ablöse gezahlt. Für Bastón hingegen mussten die vergangenen Arbeitgeber lediglich Leihgebühren aufgebracht.
Ein Mann für die Bundesliga?
Der Spanier ist das Paradebeispiel eines Mittelstürmers. Ausgestattet mit einem starken Schuss zeichnet sich der 1,84 Meter große Angreifer vor allem durch Qualitäten in der Ballbehauptung aus. Die diesjährigen Leistungen könnten nun auch die Bundesliga auf den Plan rufen.
Bastón steht bei Atlético noch ein Jahr unter Vertrag. Dass er sich aber gegen die namhafte Konkurrenz um Antoine Griezmann, Ángel Correa und Luciano Vietto durchsetzten wird, ist nicht zu erwarten. Zumal das Eigengewächs bei Simeone nicht gerade hoch im Kurs steht.
Eibar hingegen, das dank der Tore des Leihspielers auf einem sensationellen sechsten Platz rangiert, der am Ende der Saison für die Teilnahme an der Europa League berechtigten würde, kann die Ablöseforderung der Hauptstädter wohl nicht stemmen. In der Bundesliga tummeln sich hingegen einige Kandidaten, die den treffsicheren Stoßstürmer finanzieren könnten und daher zumindest auf dem Zettel haben sollten.
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