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Gehaltsanpassung hoch verdient: Der steile Aufstieg des Dele Alli

Dele Alli ist der Shootingstar der laufenden Premier League-Saison. Bei Tottenham Hotspur eroberte er sich der 19-Jährige auf Anhieb einen Stammplatz, obwohl er bis dato lediglich Drittligaerfahrung sammeln durfte. FussballTransfers erzählt, wie der rasante Aufstieg des Mittelfeldtalents verlief und wer sich einst Hoffnung auf eine Verpflichtung machen durfte.

von Lukas Hörster
3 min.
Frischgebackener englischer Nationalspieler: Dele Alli @Maxppp

Zurzeit ist er gar nicht in der Lage, überhaupt etwas falsch zu machen. Er befindet sich auf einer Erfolgswelle und macht einfach alles richtig.“ Eric Dier spricht in höchsten Tönen über Dele Alli. Und Dier muss es wissen. Er spielt nicht nur bei den ‚Spurs‘, sondern seit kurzem auch in der englischen Nationalmannschaft mit dem Ausnahmetalent zusammen. Zusätzlich bezeichnet er ihn als „großartigen und bodenständigen Kumpel“ – bei allem sportlichen Lob wohl noch immer das größte zwischenmenschliche Kompliment, das man einem Fußballprofi aussprechen kann.

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Bodenständigkeit dürfte für Alli in naher Zukunft ohnehin noch sehr wichtig werden. Denn zu häufig hat man es bereits erlebt, dass zu früh gehypte Talente abheben und bei der ersten Leistungsdelle unsanft auf dem Boden der Tatsachen landen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Manchester Citys Micah Richards etwa galt lange Zeit als eines der größten Verteidigertalente weltweit, geriet durch diverse Verfehlungen neben dem Platz aber immer mehr auf's Abstellgleis. Mittlerweile arbeitet er sich mühevoll bei Aston Villa zurück zu alter Stärke.

Sprung ins Profigeschäft glückt in der Heimatstadt

Alli hingegen gibt sich bescheiden. In der 200.000-Einwohnerstadt Milton Keynes als Sohn nigerianischer Einwanderer geboren, schloss er sich bereits mit elf Jahren dem örtlichen Klub MK Dons an, früher bekannt unter dem Namen FC Wimbledon. Dort schaffte er es zur Saison 2012/13 in den Profikader. Schnell wurde Alli zum unverzichtbaren Fixpunkt im Mittelfeld und weckte Begehrlichkeiten.

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Das nicht zu Unrecht. Insgesamt 88 Mal stand Alli für seinen Heimatklub auf dem Feld, dabei gelangen ihm 24 Tore und 15 Assists. Besonders rund lief schließlich die vergangene Saison: Als Tabellenzweiter gelang MK Dons der Aufstieg in die Zweitklassigkeit und Alli entwickelte sich zum wohl besten Spieler der Football League One. Natürlich blieb das auch den europäischen Topklubs nicht verborgen.

Große Vereine zeigen Interesse

Vor allem der FC Liverpool galt lange als Favorit auf die Verpflichtung des ‚neuen Gerrards‘. Auch Arsenal soll seinerzeit Interesse signalsiert haben und sogar der FC Bayern hat Alli wohl beobachten lassen. Den Zuschlag erhielt im Februar allerdings Tottenham. Für etwa 6,5 Millionen Euro siedelte das Ausnahmetalent im Sommer schließlich über an die White Hart Lane.

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Dort angekommen zeigt er auch in der härtesten Liga der Welt seine unverkennbare Klasse. Mit traumwandlerischer Eleganz umgeht er die schroffen Tacklings seiner Gegenspieler, spielt den Ball im richtigen Moment ab und öffnet durch seine Passgenauigkeit Räume, die zuvor nicht zu existieren schienen. Seine ganz besondere Spezialität sind allerdings Beinschüsse. Mit Vergnügen tunnelt er seine Gegner. Allerdings nicht bloß um diese vorzuführen, sondern auch als Mittel zum Zweck – dem Durchbrechen seines Hoheitsgebietes, dem Mittelfeld. Dort kam er bisher in sechzehn Saisonspielen zum Einsatz, zwei Tore gelangen ihm dabei.

Gerrard-Vergleich hinkt

Vergleiche zu prominenten Landsleuten bleiben den wenigsten Talenten erspart. Dass im Falle Allis nun der Vergleich zu Liverpool-Legende Steven Gerrard herhalten muss, liegt auf der Hand. Beide zeichnet eine ungemeine Präsenz auf dem Platz aus, beide fordern Bälle und verteilen sie. Zudem sind sie sich nicht zu schade, auch gegen den Ball zu arbeiten und ihn zu erobern.

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Doch natürlich bringt Alli noch nicht Gerrards Leadership-Qualitäten mit und ist noch nicht in der Position, sein Team lautstark anzuführen. Daher zeichnet ihn vielmehr eine schlaksige Eleganz, sprich eine perfekte Technik trotz einer Körpergröße von 1,88 Meter, aus. Diese hebt ihn sogar vom im Vergleich dazu bieder wirkenden Gerrard ab.

Leistung will entlohnt werden

Logisch, dass die Spurs reges Interesse daran haben, den viermaligen Nationalspieler zu halten. Zwar steht Alli noch bis 2020 unter Vertrag, doch wird seine Bezahlung der eines Stammspielers bei Weitem nicht gerecht. So ist er laut der englischen ‚Times‘ der am geringsten bezahlte Spieler im gesamten Kader von Coach Mauricio Pochettino.

Nun, so heißt es im Bericht weiter, soll sein jährliches Einkommen auf rund 1,6 Millionen Euro verdoppelt werden. Eine Aufstockung, die den tollen Leistungen des Teenagers absolut gerecht wird.

Für Alli heißt es nun, weiter Gas zu geben, den Stammplatz zu behaupten und vor allem: Die Bodenhaftung nicht verlieren. Dann könnte der Junge aus Milton Keynes einmal ein ganz Großer werden.

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