Depay am Scheideweg: Bankplatz oder Abschied
Auch im zweiten Jahr bei Manchester United bekommt Memphis Deay keinen Fuß auf den Boden. Der niederländische Nationalspieler ist unter José Mourinho außen vor. Ein Wechsel könnte Abhilfe schaffen.
Mit einem Empfehlungsschreiben von 79 Torbeteiligungen in 124 Partien für die PSV Eindhoven war Memphis Depay vor einem Jahr zu Manchester United gewechselt. Sein Landsmann Louis van Gaal hatte ihn ins legendäre Theater der Träume gelotst. Die Hoffnungen und Erwartungen waren auf beiden Seiten groß. Noch größer war die Ernüchterung, die sich recht schnell einstellte, als klar wurde, dass der Torschützenkönig der vorigen Eredivisie-Saison nicht annähernd an seine Leistungen aus den Niederlanden anknüpfen konnte.
Anfangs noch Startelf-Spieler, fand sich Depay im Laufe der Spielzeit immer häufiger auf der Ersatzbank wieder. Die Bilanz nach seinem ersten Jahr auf der Insel ist schwach: Zwei Treffer und eine Vorlage konnte der Linksaußen in der Liga verbuchen. Auch der Trainerwechsel im Old Trafford half Depay nicht weiter. Im Gegenteil scheint sich die Aussicht auf Besserung weiter verdunkelt zu haben. José Mourinho hält offenbar nicht viel vom pfeilschnellen Offensivspieler.
27 Minuten schenkte der United-Coach Depay in der Europa League, sechs Minuten in der Premier League. Selbstredend konnte sich der Niederländer nicht in Szene setzen. Mourinho baut auf andere Spieler – die linke Außenbahn wird in der Regel von Anthony Martial besetzt, Jesse Lingard und Marcus Rashford bekleideten diese Position ebenfalls bereits. Zumeist findet sich Depay nicht einmal im Spieltagskader wieder, sondern muss seinen Teamkollegen von der Tribüne aus zuschauen. Doppelt bitter, da es für die Red Devils derzeit alles andere als optimal läuft.
Für Depay ist das Old Trafford inzwischen zum Theater der Alpträume geworden. Sein Aufenthalt auf der Insel kann getrost als gescheitert abgestempelt werden – Besserung ist nicht in Sicht. Bis 2019 läuft der Vertrag des 22-Jährigen noch in Manchester. Dass der Jungprofi trotz üppigen Gehalts bis dahin weiter klaglos die Spiele vom Seitenrand verfolgen will, ist schwer vorstellbar. Eine Tür könnte sich schon im Winter in Italien öffnen. Der AC Mailand, neuerdings mit kräftiger Unterstützung chinesischer Investoren, will angeblich 28 Millionen Euro für Depay bieten.
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