Nicht wenige Fans von Borussia Dortmund dürften sich vergangenen Sommer beim Blick auf die Außenstürmer im Kader die Hände gerieben haben. Doch sämtliche schwarz-gelben Flügelflitzer blieben hinter den Erwartungen zurück. Ist die Kader-Baustelle also größer als gedacht?
Pulisic, Schürrle, Sancho, Yarmolenko, Philipp. Dazu theoretisch noch und Reus und Gómez. Bei Borussia Dortmund laufen ziemlich talentierte Füße die Außenlinien entlang. Und trotzdem: Gerüchte um potenzielle neue Flügelflitzer wie Gelson Martins oder David Neres häufen sich und lassen in die Pläne der BVB-Bosse blicken.
Eine „deutliche Kaderjustierung“ kündigte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vor einigen Wochen an. In aller Munde war in diesem Zug zunächst ein Spieler der Marke Krieger, einer der auch mal „böse guckt“, wie es Watzke damals formulierte. Dann ging es um Torhüter, Abwehrspieler und natürlich um den Topstürmer. Aber ein neuer Flügelflitzer?
Flügel halten nicht, was sie versprechen
Sicher ist jedenfalls, dass der BVB sein Potenzial über die offensiven Außen nicht ausgereizt hat. Pulisic stagnierte nach bärenstarkem Saisonstart und wurde vom Abwärtsstrudel der gesamten Mannschaft mitgerissen. Schürrle zeigte nur in den Wochen nach der Winterpause, was in ihm steckt. Yarmolenko und Philipp wurden von ihren Körpern im Stich gelassen. Und Sancho ist eben erst 17.
Nun ist die Situation für jeden der genannten Spieler eine andere. Über einen Sancho-Verkauf braucht freilich nicht diskutiert werden. Auch Philipp dürfte nichts zu befürchten haben, zu verheißungsvoll sind seine Anlagen. Yarmolenko dürfte altersbedingt weniger Kredit haben, genauso wie Schürrle, der auch mit 27 und ohne Verletzungen nicht zu Konstanz finden will.
Härtefall Pulisic
Der größte Härtefall ist Pulisic. Ohne Zweifel hat der 19-Jährige die Anlagen eines Weltklasse-Spielers, was er auch schon mehrfach angedeutet hat. Aber noch ist der US-Boy keiner, der die Mannschaft tragen kann. Zwölf Torbeteiligungen sind gemessen an seinem Alter ordentlich – gemessen an den Erwartungen allerdings dürftig.
Über alle Zweifel erhaben sind die Dortmunder Außenstürmer also nicht. So ist es vorstellbar, dass die vielzitierte Kaderjustierung auch jenen Mannschaftsteil umfasst, dem gemeinhin am meisten Talent attestiert wird. Die 30 Millionen Euro, die Dortmund laut ‚Telegraaf‘ Ajax Amsterdam für David Neres bot, sind ein klarer Fingerzeig.
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