Transferzeugnis: Die Noten für den 1. FC Köln

Nach neun Spieltagen steht der 1. FC Köln auf einem beeindruckenden vierten Tabellenplatz und gilt als eine der großen Überraschungsmannschaften der Saison. FT ist der Meinung, dass dies aber nicht unbedingt der Verdienst der vier Neuzugänge ist.

von Lukas Hörster
2 min.
Auf Anhieb Stammkraft: Marco Höger @Maxppp

Volltreffer

Fehlanzeige

Verstärkung

Marco Höger (Schalke 04/1,3 Millionen Euro): Der gebürtige Kölner konnte sich auf Anhieb einen Stammplatz beim Effzeh erobern. Im defensiven Mittelfeld erledigt er zusammen mit Kapitän Matthias Lehmann auf grundsolide Art und Weise die Drecksarbeit. Höger ist kein Strippenzieher, der das spielerische Niveau der Kölner aus dem Stegreif auf ein neues Level hebt. Dafür aber sehr wohl ein unermüdlicher Arbeiter, wie er jeder Mannschaft gut zu Gesicht steht. In acht von neun Ligaspielen stand Höger von Beginn an auf dem Feld.

Mitläufer

Konstantin Rausch (Darmstadt 98/ablösefrei): Vom Flügelspieler bekam Trainer Peter Stöger bisher das, was er sich erwartet haben dürfte. Insbesondere bei Standards weiß Rausch seinen starken linken Fuß gekonnt einzusetzen. Vier direkte Torbeteiligungen in acht Partien sprechen da eine deutliche Sprache. Dennoch bleibt festzuhalten, dass der 26-Jährige bisher nicht über den Status des Rotationsspielers hinauskommt. Bei seinen sechs Bundesliga-Einsätzen wurde Rausch viermal aus- und zweimal eingewechselt.

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Artjoms Rudnevs (Hamburger SV/ablösefrei): Mit einigem Argwohn nahmen die Effzeh-Fans die ablösefreie Verpflichtung des lettischen Angreifers zur Kenntnis. Während seiner Zeit in Hamburg hatte sich Rudnevs den Ruf eines Chancentods erworben. Tatsächlich entwickelte er sich aber immerhin zur Startelf-Alternative für Peter Stöger. Viermal schaffte er es in die Startelf, ebenso oft kam er von der Bank. Klassische Merkmale eines Mitläufers.

Enttäuschung

Sehrou Guirassy (LOSC Lille/3,8 Millionen Euro): Der Rekordtransfer des Sommers spielt bisher noch kaum eine Rolle. Nur ein einziger, fünfminütiger Bundesliga-Einsatz steht für den 20-jährigen Franzosen bisher zu Buche. Dreimal musste Guirassy sogar in der zweiten Mannschaft ran. Allerdings verpasste der Neuzugang verletzungsbedingt auch die komplette Vorbereitung und den Saisonstart. An dem sich in Überform befindenden Anthony Modeste gibt es für den Angreifer derzeit kein Vorbeikommen. Dennoch wird man in Köln die Geduld mit dem Youngster nicht verlieren.

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Fazit

Der aktuelle Höhenflug des Effzeh steht nicht zwangsläufig im Zusammenhang mit Jörg Schmadtkes Einkaufspolitik im vergangenen Sommer. Vielmehr ist es Vorjahres-Neuzugang Anthony Modeste oder auch Yuya Osako, der bereits im dritten Jahr in der Domstadt spielt, die eine wahre Leistungsexplosion erleben. Dennoch: Mit Höger, Rausch und Rudnevs holte man für kleines Geld brauchbare Kaderspieler. Die geringen Einsatzzeiten des verhältnismäßig teuren Guirassy schmälern aber den Gesamteindruck. FT verteilt die Note 3.

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