Nach der 0:3-Niederlage gegen Real Madrid beträgt der Rückstand auf die Tabellenspitze neun Punkte. Atlético Madrid kann folglich mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht zufrieden sein. Auch die Neuzugänge bleiben hinter den Erwartungen zurück. FT bittet zur Notenvergabe.
Volltreffer
Fehlanzeige
Verstärkung
Kevin Gameiro (FC Sevilla/ 32 Millionen Euro): Dass der Franzose auf dem Sommertransfermarkt nicht erste Wahl war, teilte Diego Simeone ihm unumwunden mit. Denn eigentlich wollte El Cholo Atléticos Ex-Knipser Diego Costa vom FC Chelsea zurückholen. Weil die Blues ihr Veto einlegten, kam Gameiro mit der Empfehlung von 28 Pflichtspieltoren für Sevilla ins Vicente Calderón. Und der 29-Jährige knipst auch an neuer Wirkungsstätte. An acht Treffern war Gameiro in zwölf Ligaspielen schon beteiligt. Die Quote stimmt also. Allerdings versiebte der Neuzugang auch schon eine Reihe von guten Chancen, was seinen neuen Arbeitgeber einige Punkte kostete. Auch in der Champions League wartet Gameiro noch auf ein Erfolgserlebnis. Es ist also Luft nach oben.
Mitläufer
Nico Gaitán (Benfica/ 25 Millionen Euro): Schon seit Jahren versuchte Simeone, seinen Landsmann unter Vertrag zu nehmen. Im Sommer klappte es dann endlich und Gaitán nahm sich vor, beim Champions League-Finalisten des Vorjahres voll durchzustarten. Umsetzen konnte er seinen Plan bislang aber nur in Ansätzen. Lediglich dreimal stand Gaitán in La Liga in der Startelf. Meist bringt Simeone ihn als Joker. Eine Rolle, die ihm nicht wirklich liegt, zählte er bei Benfica doch stets zum Stammpersonal. Gaitán wäre aber nicht der erste Atlético-Neuzugang, der eine gewisse Zeit braucht, sich an das laufintensive Spiel zu gewöhnen.
Enttäuschung
Sime Vrsaljko (US Sassuolo/ 16 Millionen Euro): Atletí griff tief in die Tasche, um einen geeigneten Konkurrenten für Dauerbrenner Juanfran an Bord zu holen. Der über drei Jahre in Italien stark aufspielende Vrsaljko war der Auserwählte. Bislang entpuppt sich der Wechsel nach Spanien für den kroatischen Nationalspieler aber als Rückschritt. Nur je einmal durfte Vrsaljko in der Liga und in der Königsklasse auflaufen. Und das, obwohl Juanfran bei weitem nicht auf seinem höchsten Niveau agiert. Mit dem SSC Neapel, Inter Mailand und dem AC Milan haben schon drei Klubs aus der Serie A angefragt, wie es mit einer Rückkehr aussieht. Wegen Atléticos Transfersperre muss Vrsaljko aber wohl mindestens bis nächsten Sommer geduldig sein. Noch hält er die Füße still.
Fazit
Dem guten Saisonstart, der im 1:0-Sieg über den FC Bayern München gipfelte, folgte zuletzt eine Durststrecke. Auf seine Neuzugänge kann oder will Coach Simeone in dieser Phase dennoch nicht setzen. Dies spricht nicht dafür, dass die Colchoneros im Sommer das gewohnt goldene Händchen hatten. Bei den drei Neuen besteht aber noch Steigerungspotenzial, haben sie ihre Qualitäten an anderer Stelle doch schon über einen längeren Zeitraum nachgewiesen. Für den Sommertransfermarkt gibt es von FT aufgrund der gezeigten Leistungen aber nur die Gesamtnote 3-.
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