Dass Tayfun Korkut über das Saisonende hinaus Trainer bei Bayer Leverkusen bleibt, ist spätestens nach der deftigen 1:4-Pleite gegen Schalke 04 nicht zu erwarten. Zu mager ist seine Erfolgsquote als Coach der Werkself. Ein möglicher Nachfolger kommt aus den Niederlanden.
Mickrige sechs Punkte aus acht Bundeslgiapartien holte Interimstrainer Tayfun Korkut mit Bayer Leverkusen. Der Nachfolger von Roger Schmidt wird sich zum Saisonende wieder aus dem Rheinland verabschieden. Die Suche nach einem Nachfolger läuft auf Hochtouren. Eine gewichtige Rolle spielt Frank de Boer, der zuletzt Inter Mailand trainierte.
Wie FT erfuhr, steht der Niederländer bei den Bayer-Bossen um Sportdirektor Rudi Völler hoch im Kurs und ist ein Kandidat für die neue Saison. Der Weltmeister von 1990 kennt de Boer noch als spielerisch starken Abwehrspieler aus aktiven Zeiten. Im Anschluss an seine Profikarriere mit Stationen bei Ajax Amsterdam, dem FC Barcelona, Galatasaray, den Glasgow Rangers und Al-Rayyan wechselte er ins Traineramt.
Lange Periode in Amsterdam
Den Einstieg fand der heute 46-Jährige 2006 in der Ajax-Jugendakademie. Unter Bert van Maarwijk war er zudem parallel Co-Trainer der niederländischen Nationalmannschaft, die bei der WM 2010 den zweiten Platz belegte. Im Dezember 2010 übernahm de Boer schließlich das Cheftraineramt bei Ajax und gab es erst fünfeinhalb Jahre später wieder ab. Sein anschließendes dreimonatiges Gastspiel bei Inter war jedoch von Missverständnissen geprägt.
In Leverkusen würde de Boer eine womöglich stark veränderte Mannschaft vorfinden. Um einige Leistungsträger wie Julian Brandt oder auch Chicharito ranken sich ob der schwachen Spielzeit der Werkself Wechselgerüchte. Ömer Toprak zieht es zu Borussia Dortmund. Nach 31 Spieltagen liegen die Rheinländer auf einem besorgniserregenden zwölften Tabellenplatz. Das Match gegen Schalke 04 am gestrigen Freitagabend ging sang- und klanglos mit 1:4 verloren. Vor Korkuts Nachfolger liegt also eine Menge Arbeit.
Arbeit, die derjenige aber erst zur kommenden Spielzeit antreten wird. Auf die Frage, ob er nach wie vor bis zum Saisonende am Trainer festhalten wird, hatte Völler im Anschluss an die Pleite gegen die Knappen eine klare Antwort: „Ja. Du darfst nicht die Nerven verlieren.“
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