Unverzichtbar sind Franck Ribéry und Arjen Robben für die kommende Saison eigentlich nicht mehr. Die Nachfolger stehen in den Startlöchern. Doch der FC Bayern wird wohl mit den beiden Außenstürmers verlängern. Ein Deal mit Risiko.
Lange wurde über die Zukunft von Franck Ribéry und Arjen Robben gerätselt, doch so langsam kommt Licht ins Dunkel. Der Flügelzange winkt eine einjährige Erneuerung der auslaufenden Verträge. „Es spricht nicht viel gegen eine Verlängerung“, fand Karl-Heinz Rummenigge kürzlich Worte, die wenig Raum für Spekulation lassen.
Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern begründete: „Seitdem sie hier sind, haben wir Riesenerfolge gefeiert. Sie waren ja immer dabei, und wir wissen das schon richtig einzuordnen. Wir haben gesagt, wir machen das zum richtigen Zeitpunkt, das ist mit beiden vereinbart. Das entscheidende ist, wie sie spielen. Und beide spielen erstklassig.“
Umbruch in Gefahr?
Tatsächlich ist die Frage nicht, ob die beiden Altstars noch die Qualität für die Bayern besitzen – das haben die zurückliegenden Wochen bewiesen. Vielmehr geht es für die Münchner darum, einen reibungslosen Umbruch auf den Flügeln einzuleiten. Kingsley Coman und Serge Gnabry soll im Idealfall die Zukunft gehören, zudem kursieren Gerüchte um einen weiteren Sommerzugang für Außen.
Die Gefahr besteht dabei nicht unbedingt darin, dass Robben und Ribéry den Jungspunden den Weg verbauen würden. Schon in dieser Saison verwies der derzeit verletzte Coman seinen Landsmann Ribéry häufig auf die Bank. Auch Robben musste sich in wichtigen Spielen – zuletzt gegen Sevilla – hintenanstellen. Unter Jupp Heynckes zählt das Leistungsprinzip.
Größer ist die Befürchtung, dass das Duo ein Reservisten- oder Joker-Dasein nicht klaglos hinnehmen würde. Schon jetzt äußern die jahrelangen Platzhirsche von Zeit zu Zeit öffentlich ihr Unverständnis, wenn es in wichtigen Spielen nicht für die erste Elf reicht. In ihrem Selbstverständnis, eine Ära geprägt zu haben, ist es nicht einfach, den Status als B-Lösung zu akzeptieren.
Geht mit Heynckes auch die Harmonie?
Heynckes weiß mit derlei Äußerungen umzugehen, lässt größere Störfeuer erst gar nicht aufkommen. Wie aber ein unerfahrener Trainer – Niko Kovac und Julian Nagelsmann zählen zu den Kandidaten – den Unmut der verdienten Stars managen würde, wäre spannend und nicht ohne Risiko – vor allem in einer sportlich weniger erfolgreichen Phase.
Nicht ohne Grund wird der FC Bayern laut ‚kicker‘ daher in den zeitnah anstehenden Verhandlungen einfordern, dass Robben und Ribéry klaglos akzeptieren müssen, in der kommenden Spielzeit häufiger anderen Spielern den Vortritt zu lassen. Ob sich die Ü30-Fraktion auch daran erinnern wird, wenn es in die finale Phase der Saison geht? Zukunftsmusik mit einem Hauch Risiko.
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