Rekordtransfer ohne Einsatzzeit: Startet Bailey jetzt durch?

Mit einer Ablöse von 13,5 Millionen Euro ist Leon Bailey der teuerste Wintertransfer in der Geschichte von Bayer Leverkusen. Zu Einsatzzeit verhalf ihm dies bisher jedoch nicht. Es wird eine Aufgabe von Neu-Trainer Tayfun Korkut sein, den Jamaikaner besser zu fördern.

von Tristan Bernert
2 min.
Leon Bailey (m.) hatte zuletzt nur wenig Grund zur Freude @Maxppp

Einfach war die Verpflichtung von Leon Bailey für Bayer Leverkusen nicht. Wochenlang hatte der Werksklub nicht nur mit Baileys Ex-Klub KRC Genk sondern auch mit seinem Berater und Stiefvater Craig Butler zu kämpfen. Eigentlich wollte Bayer den Jamaikaner erst im Sommer verpflichten, doch Baileys Lager verbrannte mit fragwürdigen Aktionen sämtliche Brücken zum KRC, weshalb man letztendlich bereits im Winter zuschlug.

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Trotz aller Schwierigkeiten bleibt festzuhalten: Bailey ist mit einer Grundablöse von 13,5 Millionen Euro nicht nur der teuerste Neuzugang des zurückliegenden Januars, sondern auch der teuerste Wintertransfer der Leverkusener Vereinsgeschichte. Zudem schien man bei Bayer mit dem unfreiwilligen Transferzeitpunkt letztendlich Glück gehabt zu haben. Denn nur wenige Tage nach der Verpflichtung wurde Hakan Calhanoglu für den Rest der Saison gesperrt. Geschäftsführer Michael Schade echauffierte sich zwar öffentlich über den Zeitpunkt der Verkündung des Urteils, hatte man Anfang Februar schließlich keine Option mehr, auf dem Transfermarkt nachzulegen. Doch hatte man mit Bailey eigentlich bereits einen passenden Offensivakteur geholt.

Anders als zu erwarten war, wurde es in den vergangenen Wochen jedoch still um den Tempodribbler. Unter Roger Schmidt spielte er eine verschwindend kleine Rolle. Elf Pflichtspielminuten stand er bisher auf dem Platz. Zuletzt saß er nur noch auf der Tribüne. Dass ein 19-Jähriger, der aus einer kleinen Liga kommt, nicht sofort zum Leistungsträger bei einem Champions League-Teilnehmer wird, sollte klar sein. Dennoch war es Woche für Woche durchaus überraschend, Bailey noch nicht einmal auf der Bank sitzen zu sehen.

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Neustart unter Korkut?

Schmidt, der sich eigentlich nicht scheut, auf junge Spieler zu setzen, schien dem pfeilschnellen Linksfuß offenbar nicht zuzutrauen, Bayer aus der Krise zu schießen. Nun, da Schmidt entlassen ist, beginnt in Leverkusen jedoch eine neue Zeitrechnung – auch für Bailey. Der 19-Jährige wird es unter Tayfun Korkut, der mit deutlich weniger Druck agieren kann als Schmidt, leichter haben, seinen Weg in die Mannschaft zu finden.

Sollte sich Baileys Situation dennoch nicht verändern, wird sich Bayer kritische Fragen gefallen lassen müssen. Schließlich braucht ein junger Spieler Spielpraxis und ein halbes Jahr auf der Tribüne wird auch ein Talent, das über so enormes Potenzial verfügt wie Bailey, in seiner Entwicklung zurückwerfen. Bayer wird daran liegen, ein solches Szenario zu vermeiden. Einfach war die Verpflichtung von Leon Bailey schließlich nicht.

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