Der Abschied von Sandro Wagner hat eine nicht unerhebliche Lücke in den Bayern-Kader gerissen. Im Sommer soll diese mit Qualität gefüllt werden. Drei Kandidaten und ein ominöser Franzose werden bislang gehandelt.
Niko Kovac will eigentlich keine Transferforderungen stellen. Dennoch müsse der FC Bayern „zusehen, dass wir einen Stürmer finden, der um seine Rolle hinter Lewandowski weiß“, ließ der kroatische Trainer unlängst im Interview mit dem ‚kicker‘ wissen.
Das Risiko, dass der eigentlich unverwüstliche Lewandowski doch einmal ausfällt und niemand richtig in die Bresche springen kann, ist dauerhaft zu groß. Im Sommer soll deshalb ein weiterer Neuner kommen. FT fasst die bisherigen Gerüchte zusammen.
Luka Jovic (Eintracht Frankfurt): Der 21-Jährige ist in Europa in aller Munde. Wirklich heiße Spuren führen nach Barcelona und zum FC Bayern. Zuletzt wurde eine Schmerzgrenze von 60 Millionen Euro gehandelt. Dazu müssten die Frankfurter die bisherige Leihgabe von Benfica Lissabon aber zunächst einmal fest verpflichten. Dies dürfte angesichts der Kaufoption über kolportierte sechs Millionen Euro aber nur Formsache sein.
Jovic allerdings dürfte sich so seine ganz eigenen Gedanken machen, welcher Schritt der beste für ihn ist. Schließlich will er sich in seiner eigenen Entwicklung nicht unnötig bremsen. Und genau das würde drohen, wenn er sich hinter Lewandowski respektive Luis Suárez anstellen müsste. In Frankfurt hingegen ist Jovic gesetzt.
Timo Werner (RB Leipzig): Seinen 2020 auslaufenden Vertrag hat der Nationalspieler nach wie vor nicht verlängert. Bislang deutet also vieles darauf hin, dass er nach der Saison eine neue Herausforderung suchen wird. „Wenn man bei RB Leipzig spielt und in Deutschland bleiben will, gibt es nur einen Verein, zu dem man wechseln kann“, sagt er Ende Dezember. Welchen Klub er damit meinte, ist kein unlösbares Rätsel.
Ob der BVB dennoch ein Wörtchen mitsprechen will im Poker um Werner, bleibt offen. Unerschwinglich ist der pfeilschnelle Rechtsfuß angesichts seiner Vertragssituation nicht. Allerdings herrschen sowohl in München als auch in Dortmund Zweifel, dass er mit Blick auf seine fußballerischen Defizite eine echte Verstärkung wäre.
Nicolas Pépé (OSC Lille): Der Linksfuß ist zwar kein echter Mittelstürmer, hat aber in den vergangenen Jahren des Öfteren auf dieser Position erfolgreich ausgeholfen. In dieser Spielzeit agiert er auf seiner angestammten Position auf Rechtsaußen und hat dort in 25 Ligaspielen schon 16 Treffer und zehn Vorlagen beigesteuert.
Sein Trainer Christophe Galtier sieht seinen Schützling bei einem Topklub. Eine konkrete Idee hat der Lille-Coach offenbar auch schon: „Ich sehe ihn in einem Team, das komplett in Rot spielt und seine Außenstürmer gerne invers einsetzt.“ Aber davon gebe es „viele“, so Gaultier. Man darf gespannt sein, was der Noch-Übungsleiter von Pépé mit dieser kryptischen Aussage gemeint hat.
Der ominöse Franzose: ‚RMC‘-Journalist Loïc Tanzi berichtete Ende Januar, dass die Münchner Kontakt zu einem französischen Angreifer aufgenommen haben, der in der Bundesliga spielt. Geplant sei ein Transfer im Sommer. Einen konkreten Namen nannte Tanzi nicht.
Doch es dürfte klar sein: Jean-Kévin Augustin (RB Leipzig) und Jean-Philippe Mateta (Mainz 05) waren eher nicht gemeint. Viel eher schon Alassane Pléa (Borussia Mönchengladbach) oder auch Sébastien Haller (Eintracht Frankfurt).
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