Nach sechs Jahren beim 1. FC Nürnberg sucht Patrick Rakovsky in diesem Sommer eine neue Herausforderung. Kontakt gibt es zu Klubs aus Deutschland, den Niederlanden und den USA. Im FT-Interview spricht der 24-Jährige über seine Pläne.
Von der U19 des FC Schalke 04 ging es für Patrick Rakovsky 2011 direkt in die Bundesliga – zum 1. FC Nürnberg. Da war das Torhüter-Talent gerade 18 Jahre alt. Doch mit dem Durchbruch wollte es für Rakovsky im Schatten von Glubb-Ikone Raphael Schäfer nie so recht klappen.
Erst unter Valérien Ismaël bekam der heute 24-Jährige in der Saison 2014/15 seine Chance als Nummer 1 des FCN, nutzte sie jedoch nicht. Ismaël-Nachfolger René Weiler ersetzte Rakovsky zur Rückrunde wieder durch Schäfer.
Im Sommer darauf setzten die Franken dem gebürtigen Olpener mit Thorsten Kirschbaum schließlich einen weiteren Schlussmann vor die Nase. In der abgelaufenen Spielzeit musste Rakovsky zur U23, der Tiefpunkt.
Nun, sechs Jahre nach seiner Ankunft, läuft das Arbeitspapier aus, er verlässt Nürnberg. Interesse gibt es aus Deutschland, den Niederlanden und den USA. Im Interview mit FT spricht Rakovsky über seine Zeit beim Glubb, Angebote anderer Vereine und seine Ziele.
Patrick Rakovsky, sechs Jahre beim 1. FC Nürnberg liegen hinter Ihnen. Auf welche Highlights dieser Zeit blicken Sie zurück?
Patrick Rakovsky: Sicherlich auf mein erstes Bundesligaspiel in Dortmund oder die Spiele auf Schalke und das Heimspiel gegen Ingolstadt.
Und auf welches Kapitel hätten Sie lieber verzichtet?
Ich glaube, das letzte Jahr in der Regionalliga war das schwierigste.
2011 wechselten Sie als verheißungsvolles Talent aus der U19 des FC Schalke 04 direkt zu den Profis nach Nürnberg. Was überzeugte Sie damals vom Wechsel?
Nürnberg eröffnete mir die Möglichkeit, bei einem Bundesligisten zu trainieren und zu spielen. Bei Schalke gehörte ich zu dem Zeitpunkt noch zur U19.
Achtmal kamen Sie in sechs Jahren in der Bundesliga zum Einsatz, 31 Mal in der zweiten Liga. Woran lag es Ihrer Meinung nach, dass Ihnen nicht mehr Spielzeit vergönnt war?
Nach meinen ersten beiden Spielen habe ich mich leider verletzt. In dieser Zeit wären sonst sicherlich mehr Spiele dazugekommen. Ansonsten bin ich fast immer nur ins Tor gekommen, wenn Rapha verletzt war.
Nur selten gab es ein Vorbeikommen an Glubb-Ikone Raphael Schäfer. Konnten Sie dennoch viel von ihm lernen? Wie ist das Verhältnis?
Ja, vor allem in den ersten Jahren habe ich viel gelernt. Ich denke, Rapha und ich hatten immer ein gutes Verhältnis.
Gab es während der sechs Jahre in Nürnberg die Möglichkeit, den Verein zu verlassen? Gab es Angebote von anderen Klubs?
Ja, ich hätte den Verein verlassen können. Aber es war immer eine Perspektive da beim Club. Zudem habe ich mich sehr wohl gefühlt in Nürnberg.
Ihr Vertrag läuft aus. Hätte Nürnberg gerne noch einmal mit Ihnen verlängert? Was war ausschlaggebend dafür, dass Sie den Verein zum Ende der Saison verlassen?
Ich denke, nach sechs Jahren, in denen ich meist auf der Bank war, möchte man auch mal die klare Nummer eins sein.
Haben Sie schon konkrete Pläne, wohin die Reise gehen soll? Würden Sie gerne in Deutschland bleiben?
Ich bin offen für alles und könnte mir gut vorstellen, weiterhin in Deutschland zu spielen. Aber auch das Ausland reizt mich sehr.
Was ist Ihnen bei einem möglichen neuen Arbeitgeber wichtiger: Die Ligazugehörigkeit oder dass Sie als Nummer eins so viel Spielzeit wie möglich garantiert bekommen?
Auf jeden Fall, Nummer eins zu sein und so viele Spiele wie möglich zu machen. Und das auf höchstmöglichem Niveau.
Würden Sie sich noch einmal als Nummer zwei bei einem ambitionierten Verein auf die Bank setzen?
Man weiß nie, was in der Zukunft passiert. Aber erst einmal möchte ich jetzt spielen und nicht auf der Bank sitzen.
Bis wann wollen Sie eine Entscheidung über Ihre Zukunft getroffen haben?
Ich denke, in den nächsten ein bis zwei Wochen wird eine Entscheidung fallen.
Herzlichen Dank und viel Erfolg für die Zukunft, Patrick Rakovsky.
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