Wintertransfermarkt: Das plant der SC Freiburg (12/18)
Die Hinserie ist gespielt und langsam aber sicher gerät der Transfermarkt in Wallung. Beim SC Freiburg backt man gewohnt kleine Brötchen. Behutsam wird im Breisgau der Markt nach echten Verstärkungen für kleines Geld sondiert.
Dank des 2:1-Sieges am letzten Spieltag der Hinrunde gegen Hannover 96 konnte man im Breisgau letztlich doch etwas Aufatmen. Zwar rangiert der Sportclub noch immer auf dem Relegationsplatz, aufgrund des Dreiers beträgt der Abstand auf den Hamburger SV und Rang 14 jedoch nur zwei Punkte. Dennoch wäre man rund um die Dreisam sicherlich froh, wenn Dirk Dufner-Nachfolger Jochen Saier ähnliche Glücksgriffe aus dem Hut zaubern könnte, wie sein Vorgänger in der Vergangenheit. Kaliber wie Max Kruse oder Papiss Demba Cissé ständen dem Tabellen-16. sicherlich nicht gerade schlecht zu Gesicht.
Die Sommertransfers konnten bislang kaum überzeugen. Selbst Vladimir Darida, der für vier Millionen Euro von Viktoria Pilsen kam, kommt im Schwarzwald noch nicht richtig in Tritt. Einzig Admir Mehmedi, die Leihgabe von Dynamo Kiew, scheint langsam unter Christian Streich Fuß zu fassen. Mit seinem Doppelpack gegen Hannover bescherte er seinem Team den ersten Heimsieg in dieser Saison und schoss Mirko Slomka von seinem Trainerstuhl.
„Spieler verpflichten, von deren Können wir überzeugt sind und von denen wir glauben, dass sie uns weiterhelfen können. Ohne Phantasie geht es allerdings nicht. Sowohl in Bezug auf den jeweiligen Spieler als auch das Wirken im Kollektiv“, umschreibt Manager Saier gegenüber der ‚Badischen Zeitung‘ das Anforderungsprofil der potenziellen Neuzugänge. „Dazu muss es ein Akteur sein, der unser Gehaltsgefüge nicht sprengt und sich mit der Philosophie des Klubs identifiziert. Idealerweise einer, der im schlimmsten Fall auch mit in die zweite Liga gehen würde.“, plant der 35-jährige Manager auch zweigleisig. Zwar nennt er keine konkreten Namen, verrät aber vakante Positionen: „Wir haben stets alle Positionen im Auge. Aber rechts defensiv haben wir verletzungsbedingt objektiv ein Problem. Und wir haben im vorderen Drittel Probleme.“ Konkret könnte es sich um folgende Spieler handeln:
Erfahrung und Torriecher im Abstiegskampf
Ein Kandidat für die kreative Zentrale ist laut ‚France Football‘ Julien Féret von Stade Rennes. Der Vertrag des 31-Jährigen läuft im Sommer aus. Im Januar hat der französische Erstligist daher die letzte Möglichkeit noch eine Ablösesumme für den Franzosen zu generieren. 2011 wechselte der 1,87 Meter große Mittelfeldspieler für vier Millionen Euro von der AS Nancy-Lorraine nach Rennes. Da es beim SC Freiburg insbesondere an der Kreation von Torchancen mangelt, könnte Féret dem Freiburger Offensivspiel mehr Esprit verleihen. Mit seiner Erfahrung würde er der blutjungen Truppe von Christian Streich zudem wohl im Abstiegskampf weiterhelfen. Neben Freiburg sollen auch 1899 Hoffenheim und der VfL Wolfsburg an ihm interessiert sein
Weiter sollen die Breisgauer die Fühler nach Mohamed Abubakari ausgestreckt haben. Der aus Ghana stammende defensive Mittelfeldspieler verdient seine Brötchen aktuell bei Atvidabergs FF in der schwedischen ersten Liga Allsvenskan. „Es war eine fantastische Saison für mich. Mein Vertrag läuft noch bis November 2014, aber einige deutsche Klubs, Freiburg eingeschlossen, haben bereits Interesse an mir bekundet“, verrät der 27-Jährige gegenüber ‚ghanaweb.com‘.
Interessant dürfte vor allem das kolportierte Interesse an Philipp Zulechner vom österreichischen Erstligisten SV Grödig sein. Der 23-jährige Mittelstürmer traf bislang 15-mal in 20 Spielen und machte so nachhaltig auf sich aufmerksam. Der Vertrag des gebürtigen Wieners läuft im Sommer aus. Da es dem Sportclub vor allem an Durchschlagskraft in der Offensive mangelt, könnte Zulechner eine interessante Option für Saier und Streich sein. Auch Hoffenheim sowie mehrere Klubs aus der österreichischen Bundesliga sollen den Österreicher ins Visier genommen haben.
Garra Dembélé, dessen Ausliehe nach China zum neuen Jahr abläuft, spielt in den Planungen der Freiburger unterdessen keine Rolle mehr. Allerdings besitzt der französische Stürmer an der Dreisam noch Vertrag bis 2015.
Fazit: Die Erfahrung von Julien Féret könnte dem SC Freiburg im Kampf um den Klassenerhalt vermutlich weiterhelfen. Zudem scheint ‚Ösi‘-Torjäger Philipp Zulechner eine echte Alternative für die zahme Offensive der Breisgauer zu sein. Fraglich ist, ob er mit dem streich‘schen System als ‚schwimmender Neuneinhalber‘ kompatibel ist. Vakant ist weiterhin die rechte Abwehrseite der Freiburger. Mensur Mujdza und Vegar Hedenstad fielen lange aus und brauchen sicherlich noch Zeit.
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