Wende im Transferpoker: HSV will Tah loswerden
Der Wechselpoker um Abwehrjuwel Jonathan Tah geht in die nächste Runde. Bisher war der Hamburger SV nicht bereit, den 19-Jährigen abzugeben. Nun heißt es jedoch, dass der Verein eigentlich gar nicht daran interessiert sei, den Innenverteidiger zu halten.

Heung-Min Son, Eric Maxim Choupo-Moting, Sidney Sam, Alexander Meier, Maximilian Beister und Levin Öztunali – die Liste der erfolgreichen Eigengewächse des Hamburger SV ist lang. Gemeinsam haben die Spieler aber nicht nur den Ort ihrer fußballerischen Ausbildung, sondern auch, dass der HSV an keinem der Genannten lange Freude hatte, da sie schon in jungen Jahren den Verein verließen. Jonathan Tah könnte der nächste Profi auf dieser Liste werden.
Sei Wochen signalisiert Bayer Leverkusen Interesse am Kapitän der deutschen U19-Nationalmannschaft. Der Innenverteidiger ist sich mit der ‚Werkself‘ bereits einig. Bisher stellte sich der HSV allerdings quer. Laut dem ‚Hamburger Abendblatt‘ ist dies aber nur die offizielle Haltung. Tah habe den Vereinsverantwortlichen klar gemacht, dass er den Verein verlassen möchte, heißt es. Nach dem Gespräch sei der ‚Dino‘ gar nicht mehr daran interessiert, sein Defensivjuwel zu halten.
Schwächung der Verhandlungsposition
Nun geht es nur noch darum, eine möglichst hohe Ablösesumme einzustreichen. Ein Angebot über sechs Millionen Euro von Bayer lehnten die Hanseaten bereits ab. Bei acht Millionen wolle man den 19-Jährigen ziehen lassen. Nach dem aktuellen Stand ist aber kein Verein bereit, diese Summe für einen Spieler zu zahlen, der bisher hauptsächlich in der zweiten Liga zum Einsatz kam. Deshalb warten die Hamburger auf die U19-EM in Griechenland, die am kommenden Montag beginnt. Sollte Tah dort überzeugen, würde sein Marktwert steigen. So hofft man zumindest.
Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass Leverkusen die geforderten acht Millionen bezahlt. Die ‚Werkself‘ hat keinen Grund, ihr Angebot zu erhöhen, da sie nun weiß, dass der HSV den Spieler gar nicht halten möchte. Die Position der Norddeutschen am Verhandlungstisch war sicher schon einmal besser. Lediglich dann, wenn ein Verein der Premier League auf den Innenverteidiger aufmerksam wird, könnte Tah für mehr Geld über den Tisch gehen. Doch ob er sich auf einen Wechsel nach England einlässt, ist fraglich.
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