Weidenfeller-Erbe: Was läuft da mit dem ‚neuen Buffon‘?
Mit 34 Jahren und über einem Dutzend Jahre Vereinszugehörigkeit ist Roman Weidenfeller im Tor von Borussia Dortmund nahezu eine Institution. Trotzdem bröckelt sein Status beim BVB, zuletzt ersetzte ihn Mitch Langerak. Sukzessive forcieren die Verantwortlichen die Suche nach einem Nachfolger. Der nächste Name kommt aus Italien. Der ‚neue Buffon‘ soll Thema in Dortmund sein.
Zwölfeinhalb Jahre hütet Roman Weidenfeller mittlerweile das Tor von Borussia Dortmund. Im Juli 2002 kam der gebürtige Diezer vom 1. FC Kaiserslautern, wo er die berühmte Torwartschule von Gerry Ehrmann genoss. Der Kontrakt des Weltmeisters läuft noch bis 2016. Doch in der aktuellen Krise der Borussia scheint auch der 34-jährige Routinier angezählt.
Selbst bei Jürgen Klopp mutete es beinahe schon verzweifelnd an, als er – wie es schon so viele Trainer in der Vergangenheit vor ihm getan hatten – Stammtorhüter Weidenfeller am 13. Spieltag degradierte und durch Ersatzkeeper Mitch Langerak ersetzte. „Eine Bauchentscheidung“, begründete Klopp. Gefruchtet hat diese Maßnahme zunächst nicht, wenngleich den Australier wohl keine Schuld trifft. Das Kuriose an der aktuellen Situation ist, dass Langerak endlich am Ziel seiner Träume angelangt war und ihm nun die australische Nationalmannschaft und der Asien-Cup dazwischen grätschen. Der Australier sitzt dort hinter Mathew Ryan (FC Brügge) nur auf der Bank und verpasst die komplette Dortmunder Vorbereitung in La Manga.
Karriereausklang in der Toskana?
Zu Beginn der Rückrunde dürfte Weidenfeller also wieder im Tor stehen. Dennoch scheint die Ära Weidenfeller langsam aber sicher seinem Ende entgegen zu gehen. „Ich bin seit mehr als zwölf Jahren beim BVB. Der Klub liegt mir am Herzen, im Moment kann ich mir nicht vorstellen, noch mal für einen anderen zu spielen. Ich glaube, dass man mich nach dieser Zeit voller Einsatz und großer Leidenschaft ewig mit der Borussia verbindet“, denkt der deutsche Nationalspieler aber noch nicht wirklich an einen Abschied. Wenngleich der AC Florenz zuletzt Interesse signalisierte, den Oldie am Saisonende in die Toskana zu holen. Dort kündigte Keeper Norberto Murara Neto an, die ‚Viola‘ spätestens im Sommer verlassen zu werden. Und ein Karriereausklang im pittoresken Florenz dürfte nicht der schlechteste Gedanke sein.
Derweil müssen die Verantwortlichen beim BVB fast schon zwangsläufig über die Zukunft im schwarz-gelben Kasten nachdenken. Nach Informationen von ‚Tuttosport‘ wandert der Blick des achtfachen deutschen Meisters rund 250 Kilometer nordwestlich, nach Genua. In der Hafenstadt macht Youngster Mattio Perin im Tor des FC Genua seit Jahren mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. Der 1,88 Meter große, extrem bewegliche Schlussmann gilt in Italien schon als neuer Gianluigi Buffon. Kein Wunder also, dass auch Juventus Turin die Fühler nach dem 22-Jährigen ausgestreckt hat. Ebenso wie der AC Mailand, die AS Rom und der FC Arsenal.
Besser als Trapp, Zieler und Co.?
So gesellt sich der Name Perin neben die zuletzt gehandelten Torhüter aus der Bundesliga: Kevin Trapp, Roman Bürki, Ron-Robert Zieler, Loris Karius und Timo Horn, die allesamt Ausstiegsklauseln in bezahlbarer Höhe besitzen, wenngleich die beiden Youngster Karius und Horn ihre Verträge in Mainz und Köln erst kürzlich verlängerten.
Stellt sich die Frage, ob Perin gegenüber den möglichen Kandidaten tatsächlich eine bessere Wahl wäre. Alle fünf aufgezählten Keeper kennen die Bundesliga bereits und verfügen über große Qualität. Selbst wenn Perin womöglich eine Nuance mehr Klasse mitbringen würde, müssen die horrenden Preise berücksichtigt werden, die italienische Vereine vor allem für die in der Serie A mittlerweile rar gewordenen jungen Talente aufrufen. Denn auch wenn es sich die stolzen Serie A-Klubs eigentlich schon seit Jahren nicht mehr erlauben können, gehen sie die inflationäre Transferpreisentwickung, wie sie insbesondere in England und Spanien vorherrscht, zumindest ein Stück weit mit. Spieler kommen und gehen zu völlig überzogenen Preisen.
Dementsprechend wäre auch der zumindest in der ‚Squadra Azzurra‘ designierte Buffon-Nachfolger (Vertrag bis 2017) voraussichtlich um ein Vielfaches teurer als Trapp, Zieler und Co. Man darf gespannt sein, ob Perin dem BVB eine zweistellige Millionen-Ablöse wert wäre.
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