VfB Stuttgart: Das sind die Transferpläne im Winter
Der VfB Stuttgart steckt in der Krise – wieder mal. Völlig überraschend warf Trainer Armin Veh nach der Niederlage gegen Augsburg am 12. Spieltag hin. Mit dem Rücken zur Wand holte Präsident Bernd Wahler Huub Stevens zurück. Der Niederländer unterschrieb bis zum Saisonende und plant nun mit Interims-Manager Jochen Schneider den Wintertransfermarkt. Keine optimalen Voraussetzungen.
Armin Veh war es gewesen, der die Probleme des Kaders offen ansprach. Nicht nur einmal wies der Ex-Trainer des VfB Stuttgart darauf hin, dass zur Winterpause unbedingt neues Personal für die wacklige Defensive kommen muss. Héctor Moreno von Espanyol Barcelona und Carlos Zambrano von Eintracht Frankfurt waren die Top-Kandidaten. Doch seit Ende November gehen die Uhren wieder anders am Neckar.
Huub Stevens übernahm das Ruder und machte schnell klar, dass er für die Innenverteidigung keine Verstärkungen benötigt. Die Pläne des VfB wurden also über den Haufen geworfen. Weil sich Antonio Rüdiger am vergangenen Wochenende aber am Knie verletzte und operiert werden musste, könnten die Schwaben doch zum Handeln gezwungen sein. Möglich, dass der mexikanische Nationalspieler Moreno dann wieder in den Fokus rückt. Zambrano ist spätestens nach dem Abschied von Veh nicht mehr zu haben. Ein Mann für die Zukunft könnte Frank Olivier Momo Njombe sein. Der 17-jährige Innenverteidiger spielt aktuell in der zweiten Mannschaft des französischen Zweitligisten ESTAC Troyes und gilt als großes Talent. Im Sommer läuft der Vertrag des in Paris geborenen Abwehrtalents mit kamerunischem Pass aus. Ein Vorstoß im Winter könnte daher erfolgsversprechend sein.
Links hinten stehen mit Gotoku Sakai und Adam Hlousek auch eher zwei Notlösungen im Kader. Die VfB-Scouts sind also auf der Suche nach Verstärkung. Ermir Lenjani vom FC St. Gallen wurde unlängst beim Länderspiel der albanischen Nationalmannschaft gegen Italien beobachtet. Neben den Schwaben sind auch Eintracht Frankfurt und der 1. FC Köln am 25-jährigen Linksfuß dran. Lenjani will seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern und drängt in eine Top-Liga: „Ich möchte außerhalb der Schweiz spielen – in Deutschland oder Italien.“
Kavlak und Okaka im Visier
Gleiches gilt wohl für Veli Kavlak von Besiktas Istanbul. Der zentrale Mittelfeldspieler ist 26 und sein Vertrag läuft zum Saisonende aus. Spätestens im Sommer wird er den Bosporus daher wohl verlassen. „An Angeboten mangelt es nicht. Aus der Premier League sind Southampton, Everton und Leicester interessiert, in Deutschland Stuttgart und Borussia Mönchengladbach sowie in Italien Neapel und Genua“, verriet Berater Max Hagmayr kürzlich. Der Transfer von Kavlak im Winter wäre ein Vorgriff für den Sommer. Dann nämlich läuft der Leihvertrag von Moritz Leitner aus. Dass der U21-Nationalspieler am Neckar bleibt, ist eher unwahrscheinlich.
Im Angriff warten die Schwaben darauf, dass Daniel Ginczek endlich richtig fit wird. Der 23-Jährige leidet immer noch unter den Folgen seines Kreuzbandrisses aus dem Februar. Mit Vedad Ibisevic und Mohamed Abdellaoue sind die beiden anderen etatmäßigen Stürmer verletzt. Von beiden würde sich der VfB bei einem guten Angebot wohl trennen. Dass ein solches in der Winterpause eingeht, ist aber nicht zu erwarten. Somit dürfte auch die Verpflichtung von Stefano Okaka nicht möglich sein. Der Nationalspieler der ‚Squadra Azzurra‘ ist das, was man gemeinhin als bulligen Stürmer bezeichnet. Mit einer Körpergröße von 1,86 Meter und einem Gewicht von 82 Kilogramm weiß sich der Italiener mit nigerianischen Wurzeln im Zweikampf bestens zu behaupten. Darüber hinaus ist der 25-Jährige auch noch enorm schnell, wenn er einmal Tempo aufgenommen hat. Die finanziellen Rahmenbedingungen und die sportliche Schieflage minimieren die Chancen auf einen Transfer zum VfB allerdings erheblich.
Wer macht Platz für neue Spieler?
Platz im Kader könnte durch den Verkauf einiger Bankdrücker entstehen. Raphael Holzhauser, der in der Hinrunde nur noch in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kam, ist ein heißer Kandidat. Der 1. FC Kaiserslautern, der Karlsruher SC und Rapid Wien zeigen Interesse. Eine Luftveränderung wünscht sich auch Alexandru Maxim. Der rumänische Nationalspieler hatte bei Stevens schon in der vergangenen Saison einen schweren Stand und will einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Niederländer am liebsten durch einen Wechsel entgehen.
Ein weiterer Wechselkandidat ist Karim Haggui, der in dieser Saison noch keine Minute zum Einsatz kam. Konstantin Rausch hingegen scheint unter Stevens wieder bessere Karten zu haben. Doch wie so viele beim VfB, weiß auch der Linksfuß nicht so recht, woran er ist. Nur eine langfristige Strategie mit einem neuen Sportvorstand kann da wohl Abhilfe schaffen.
Die Transferpläne der Bundesligisten:
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