Bundesliga

BVB: Tuchel will seinen Lieblingsschüler – oder einen Shootingstar aus Frankreich

Borussia Dortmund will in den kommenden zwei Wochen noch auf die Abgänge von Jonas Hofmann und Adnan Januzaj reagieren. Bislang wurden vor allem hoffnungsvolle Perspektivspieler mit dem BVB in Verbindung gebracht. Die Führungsriege hat nun aber einen Kurswechsel befohlen und sucht zwar nach jungen, aber gleichfalls erfahrenen Spielern.

von Remo Schatz
3 min.
Landet Yunus Malli in Dortmund? @Maxppp

Seit dem vergangenen Wochenende wart Michael Zorc im Trainingslager in Dubai nicht mehr gesehen. Auch wenn mittlerweile dementiert wurde, dass der Manager in Brasilien weilt, um den Wechsel von Malcom zu fixieren, gilt es als sicher, dass er in Sachen Transfer unterwegs ist. Dabei sucht Borussia Dortmund nicht mehr nur nach einem Perspektivspieler.

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Talent und Erfahrung

Nach Informationen des ‚kicker‘ hat beim Bundesliga-Zweiten in den vergangenen Tagen ein Umdenken eingesetzt. Anstatt Spieler zu holen, die mittel- und langfristig helfen können, hält man nach Profis Ausschau, die ihre Qualität auf Topniveau bereits nachgewiesen haben. Demnach sollen nur Offensivspieler geholt werden, von denen die ‚Schwarz-Gelben‘ „total überzeugt“ sind. Hans-Joachim Watzke gab zu verstehen, dass „wir schon die grundsätzliche Überlegung haben, das Niveau noch einen Tick nach oben zu verschieben“.

Die perfekte Mischung aus sofortiger Hilfe für die Mannschaft und ausbaufähigem Talent für Thomas Tuchel hat der BVB in Mainz gefunden. Wie sowohl ‚Bild‘ als auch ‚Sport Bild‘ unabhängig voneinander berichten, hat der Cheftrainer Yunus Malli zum Transferziel Nummer eins auserkoren.

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Tuchel will seinen Lieblingsschüler

Der 23-jährige Spielmacher war 2011 aus der U19 von Borussia Mönchengladbach direkt zu den Profis des FSV Mainz 05 gewechselt. Nachdem er in seiner Debütsaison die ersten Wochen in der zweiten Mannschaft verbrachte, nominierte ihn Tuchel am zehnten Spieltag zum ersten Mal für den Bundesligakader. Endgültig etablieren konnte sich der gebürtige Kasseler aber erst in Tuchels letzter Saison am Bruchweg 2013/14, in der Malli bei 21 Bundesligaeinsätzen an neun Treffern beteiligt war.

Yunus hat herausragende Trainingsleistungen abgeliefert. Eine Balljagd, wie wir sie gegen Bremen praktiziert haben, hätten wir vor drei Jahren noch nicht mit Yunus verbunden“, attestierte Tuchel damals und lobte: „Yunus verkörpert hohes Niveau, er fühlt sich mittlerweile wohler und macht sich nicht mehr so viele Gedanken.

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Schmerzgrenze bei 15 Millionen

Der zweifache türkische Nationalspieler hat sich mittlerweile zum herausragenden Offensivspieler der Mainzer entwickelt. In der Hinrunde traf der Edeltechniker achtmal und war an zwei weiteren Treffern direkt beteiligt. „Ich will mich weiterentwickeln“, betont Malli vor wenigen Tagen, dass ein Vereinswechsel derzeit nicht im Karriereplan steht. Weiterentwickeln könnte sich der U17-Europameister von 2009 aber auch unter seinem früheren Mentor in Dortmund.

Ein guter Spieler mit einem guten Vertrag. Stand heute ist es sehr schwer vorstellbar, dass er am 1. Februar nicht mehr Spieler von Mainz 05 ist“, gab Christian Heidel zu verstehen. Die Schmerzgrenze wird von der ‚Bild‘ jedoch auf 15 Millionen Euro taxiert. Ein Betrag, den der BVB angesichts der Hofmann-Millionen und prall gefüllter Kassen zwar leicht bezahlten könnte, der aber mit Sicherheit noch gedrückt werden soll.

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Shootingstar aus Frankreich im Visier

Eine weitere Alternative für die Offensive haben die Westfalen in Frankreich ausgegraben. Nach Malcom, Andrija Zivkovic und Bruma, die in den vergangenen Tagen mit der Borussia in Verbindung gebracht wurden, soll nun laut dem französischen Onlineportal ‚Le 10 SportSofiane Boufal vom OSC Lille das Interesse geweckt haben. Der 22-jährige gebürtige Pariser mit Wurzeln in Marokko ist der Shootingstar der Ligue 1. Mit seiner atemberaubend trickreichen Spielweise, seiner Dynamik und dem starken Abschluss hat sich der Rechtsfuß auch auf den Einkaufszettel des Ligakrösus’ Paris St. Germain gespielt.

Boufal war vor einem Jahr nach Nordfrankreich gewechselt und hatte sich bis zum Sommer einen Stammplatz erkämpft. Laut dem Fachblatt ist ein Winterwechsel aber nur sehr schwierig vorstellbar. Lille möchte die Entdeckung der Saison nicht ziehen lassen und hat den Preis auf 20 bis 25 Millionen Euro festgesetzt. Auch wenn die ‚Schwarz-Gelben‘ laut ‚kicker‘ mittlerweile bereit sind, tiefer in die Tasche zu greifen und die Vorgabe, eine ausgeglichene Transferbilanz vorweisen zu können, nicht mehr in Stein gemeißelt ist, ist mit einer solchen Winterinvestition nicht zu rechnen.

Edit: Christian Heidel hat mittlerweile auf das Interesse des BVB an Malli reagiert: „Stand heute zeichnet sich kein Wechsel ab“, gibt der Manager gegenüber dem ‚kicker‘ zu Protokoll, will aber nichts ausschließen: „Wenn bei Mainz 05 irgendwann mal ein Spieler unverkäuflich ist, haben wir es wirklich geschafft. Bei jedem Spieler gibt es Schmerzgrenzen, aber nur wenn es sportlich vertretbar ist. Alles andere wäre ja unverantwortlich.

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