Transferzeugnis der Hertha: Dem Pech zum Trotz bemerkenswert
Mit John Brooks musste Hertha BSC im Sommer nur einen einzigen Leistungsträger ersetzen. Alle anderen konnten gehalten werden. Punktuell wollte Michael Preetz den Kader verstärken. FT hat sich angeschaut, ob ihm das gelungen ist.

Volltreffer
Mathew Leckie (FC Ingolstadt/3 Millionen Euro): Vor allem nach der Komponente Geschwindigkeit sondierte Michael Preetz im Sommer den Transfermarkt. Nachvollziehbar daher, dass die Wahl auf den australischen Flügelflitzer fiel. Der 26-Jährige beeindruckte bei den Schanzern immer wieder mit starken Auftritten. Wäre es ihm noch gelungen, das Tor zumindest ab und an zu treffen, hätten wohl auch andere Vereine als die Hertha angefragt. Leckies ewiges Manko. Dank Pál Dárdai jedoch gelang es dem Außenspieler, dieses Laster abzulegen. Viermal traf er bereits für den BSC. Wichtiger Faktor im Spiel der Alten Dame.
Verstärkung
Karim Rekik (Olympique Marseille/2,5 Mio.): Der einst als Top-Talent beschrieene Niederländer wurde als Ersatz für John Brooks in die Hauptstadt geholt. Eine nicht unbeträchtliche Aufgabe. Rekik aber fand sich in Berlin schnell zurecht, war sofort Stammspieler und ließ den Abgang des US-Amerikaners schnell in Vergessenheit geraten. Ihn als Volltreffer zu bezeichnen wäre aber auch aufgrund der eher mäßigen Saison der Herthaner nicht angemessen.
Mitläufer
Jonathan Klinsmann (UC Berkeley/ablösefrei): Der Sohn des ehemaligen Nationalspielers Jürgen Klinsmann wurde perspektivisch für den Kasten geholt. Hinter Rune Jarstein und Thomas Kraft wird es aber vorerst nichts mit Einsätzen bei den Profis, weshalb der 20-Jährige das Tor der Regionalliga-Mannschaft hütet – zweimal bisher.
Enttäuschung
Fehlanzeige
Ohne Bewertung
Davie Selke (Leipzig/8 Mio.): So groß wie die Hoffnungen in den deutschen U21-Nationalspieler waren, so groß war die Enttäuschung, dass er mit einer Knochenmarkschwellung den Großteil der Vorbereitung sowie die ersten sieben Bundesligapartien verpasste. Erst gegen Schalke 04 (0:2) debütierte der 22-jährige Angreifer für die Alte Dame. Noch ist deutlich Luft nach oben. Selke zu bewerten, wäre zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht fair.
Valentino Lazaro (Salzburg/500.000 Euro Leihgebühr): Ähnlich wie bei Selke sieht es auch beim Nationalspieler aus Österreich aus. Der 21-Jährige sollte das Flügelspiel der Hertha beleben, vor allem mit Tempo. Ein Außenbandanriss im Sprunggelenk stoppte ihn – wie seinen neuen Teamkollegen – jedoch jäh. Anfang Oktober stand Lazaro erstmals für die Berliner auf dem Platz. Fehl an jenem wäre auch hier eine Bewertung.
Fazit
Insbesondere von Selke und Lazaro hatte man sich neuen Esprit und mehr Durchschlagskraft im Angriffsspiel erhofft. Doppelpech entsprechend für die Hertha, dass beide noch nicht wirklich helfen konnten. Das schlägt sich auch in der bisher durchwachsenen Saison nieder, wenngleich sich die Fans auf beide noch freuen dürfen. Leckie und Rekik sind dafür Bereicherungen für die Dárdai-Elf. Und führt man sich vor Augen, dass die Berliner ein Transferplus von drei Millionen Euro erwirtschaftet haben, ist zu konstatieren, dass Michael Preetz mehr als gute Arbeit verrichtet hat.
Note 2+
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