Bundesliga

Vidal-Transfer: Bayer-Geschäftsführer giftet gegen Bayern

Laut waren die Schreie der Verantwortlichen des FC Bayern München, als Arturo Vidal nicht an die Säbener Straße, sondern in den Piemont zu Juventus Turin wechselte. Der Spieler habe kein Rückgrat, schimpfte der Rekordmeister. Diese Kritik geht den Verantwortlichen von Bayer Leverkusen deutlich zu weit.

von David Weiss
2 min.
Arturo Erasmo Vidal Pardo @Maxppp

Letztlich sind die Verantwortlichen von Bayer Leverkusen standhaft geblieben. Stets betonten Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser und Sportchef Rudi Völler, Arturo Vidal würde nicht innerhalb der Bundesliga wechseln und behielten damit Recht. Am vergangenen Samstag meldeten sie den Verkauf des Chilenen an Juventus Turin als perfekt. In der Folge schrie der FC Bayern München laut auf, hatte man doch die Zusage Vidals für einen Transfer. Was folgte, war eine Welle wüster Beschimpfungen gegen den Spieler und dessen neuen Klub.

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Diese Vorwürfe gehen den Verantwortlichen der ‚Werkself‘ zu weit. „Nur weil ein Spieler eine vermeintliche Wechselzusage nicht einhält, gleich von fehlendem Charakter zu sprechen, halte ich für absolut übertrieben. Außerdem wären wir dann ja für seine „Charakterlosigkeit“ mitverantwortlich. Wir haben ihm schließlich verwehrt, innerhalb der Bundesliga vorzeitig wechseln zu können. Und: Arturo Vidal hat sich bei uns immer als tadelloser Spieler gezeigt und nie etwas angestellt, um zum Beispiel einen Wechsel zu provozieren“, nimmt Holzhäuser seinen Ex-Spieler im ‚kicker‘ in Schutz.

Bayern habe einfach Probleme damit, dass sich ein Profi gegen sie entschieden habe, ist der Geschäftsführer überzeugt und erinnert an die jüngere Vergangenheit: „Da bekommt man schon mal nicht den Spieler, den man so gerne gehabt hätte. Außerdem hatte Arturo Vidal immer noch einen Vertrag mit uns. Er war also nicht frei. Übrigens: Als wir unsere Bayern-Leihgabe Toni Kroos vor zwei Jahren bei uns zum Top-Spieler gemacht hatten und ihn gerne länger behalten hätten, da haben die Bayern auch Nein gesagt, obwohl Toni bei ihnen nicht zum Stammspieler wurde. Das hat bei uns keinen Ärger verbreitet – bestenfalls Enttäuschung.

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In Leverkusen ist nach dem Transfer vor allem ein übler Nachgeschmack über das Verhalten des Ex-Trainers geblieben: „Sagen wir so: Es gibt viele, die daran geglaubt haben, dass Jupp Heynckes keinen Spieler weglocken würde. Er hat ja auch lange den Eindruck erweckt, als werde er bei uns bleiben und dann in Rente gehen. Beides stimmte nicht. Ich persönlich will das nicht bewerten und auch nicht kommentieren.

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