SV Werder: Arnautović blickt in den Abgrund
Thomas Schaaf strich Marko Arnautović für die Partie gegen Borussia Dortmund aus dem Kader. Aus disziplinarischen Gründen, wie es hieß. Dahinter verbarg sich ein Discobesuch am Vorabend des für die Bremer so wichtigen Spiels. Inzwischen ist der Österreicher begnadigt. Aber das Eis unter den Füßen des 22-Jährigen trägt keine weitere Belastung mehr.
Marko Arnautović spielte den Sünder voller Reue. „Ich habe einen Fehler gemacht. Es war dumm von mir. Ich entschuldige mich bei Herrn Allofs, Thomas Schaaf und meinen Mitspielern“, erklärte der Österreicher zerknirscht in der ‚Bild‘. Nötig wurden diese Worte deshalb, weil der Stürmer von Werder Bremen in der Nacht vor der Partie gegen Borussia Dortmund in der Discothek ‚La Viva‘ feiern ging. Trainer Thomas Schaaf suspendierte den 22-Jährigen. Die Hanseaten schafften gegen den BVB den Klassenerhalt.
Selbst Berater Efe Firat Aktas findet nach der jüngsten Eskapade kaum noch verteidigende Worte für seinen Klienten. „Mit solchen Aktionen schadet er sich selbst am meisten. Er muss jetzt ausschließlich für den Fußball leben, das trichtern wir ihm jeden Tag ein. Aber er darf es sich nicht nur anhören, sondern muss es auch annehmen“, erklärt der Agent in der Syker ‚Kreiszeitung‘ und fügt in der ‚Bild‘ an: „Das Fass ist voll! Ihn hat die Suspendierung sehr mitgenommen. Marko hat jetzt geschnallt, dass es so nicht weitergehen kann.“
In der Führung von Werder hat man jegliche Geduld mit dem 6,5 Millionen Euro-Transfer verloren. „Da ist nicht mehr viel Kredit. Irgendwann stellt man sich die Frage: Wie viele Fehler gesteht man ihm noch zu? Irgendwann ist die Geduld am Ende“, poltert Manager Klaus Allofs. Der 22-Jährige habe „viel Unruhe in die Mannschaft getragen und alle ziemlich verärgert. Wir können nur Spieler gebrauchen, die sich reinhauen, auf Nebenkriegsschauplätze verzichten und sich total mit Werder identifizieren. Alle, die das nicht können, haben keine Zukunft bei uns.“
Selbst Claudio Pizarro, Werders Frohnatur vom Dienst, nimmt den Österreicher nicht in Schutz. Auf seinen Teamkollegen angesprochen, antwortet der Peruaner nur: „Kein Kommentar.“ Allofs hat die Hoffnung noch nicht gänzlich begraben: „Marko ist nicht abgeschrieben, aber am Ende ist allein er es, der den Schlüssel in der Hand hat.“ Dieser Satz dürfte nur noch bis zum nächsten Fehltritt des Angreifers Gültigkeit beanspruchen.
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