Neuer: Wechseltheater verunsicherte
Der Wechsel Manuel Neuers vom FC Bayern München zum FC Schalke 04 war der Königstransfer des Sommers in der Bundesliga. In den Monaten, als sich die Schlagzeilen wegen des Wechsels fast überschlugen, blieb der 25-Jährige überraschend ruhig. Dies sei nur äußerlich gewesen, versichert dieser.
Manuel Neuer ist erst der fünfte Torhüter, der es zum deutschen Fußballer des Jahres gebracht hat. Diese Ehrung erhielt die deutsche Nummer 1 ausgerechnet für das Jahr, bei dem es für ihn persönlich und seinen damaligen Klub Schalke 04 ein ständiges Auf und Ab gab. Die gesamte Rückrunde drehte sich nur um die Frage, ob der 25-Jährige zum FC Bayern München wechseln würde oder nicht.
Verschärft wurde die Situation durch Aktionen der Bayern-Ultras, die ihn bei den zwei Gastspielen in München (Bundesliga und Pokal) so offen anfeindeten, dass die Verantwortlichen des Rekordmeisters sich gezwungen sahen, nach den Spielen eine öffentliche Entschuldigung auszusprechen. Das Theater habe ihn beschäftigt, verrät Neuer im ‚kicker‘: „Die ganze Situation hat mich belastet.“
Bereits auf dem Feld habe er angefangen, sich darüber Gedanken zu machen: „Zum Saisonende nahmen wir kaum noch Interviewanfragen an. Dabei muss man sich als Kapitän nach jedem Spiel stellen. Aber ich wurde nicht mehr zum Spiel gefragt, sondern nur noch zu meiner Zukunft, das war belastend. Da fängst du schon fünf Minuten vor Spielende an zu überlegen, was du hinterher sagst, wenn sie dich immer wieder zum gleichen Thema fragen“, erinnert sich der Torhüter, dessen Transfer am 1. Juni perfekt gemeldet wurde. Neuer wechselte für eine gesicherte Ablöse von 22 Millionen Euro an die Säbener Straße, die sich durch Erfolge auf bis zu 25 Millionen erhöhen kann.
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