Lemke beruhigt: Werder finanziell stabil – Reibereien mit Allofs
Der Last-Minute-Treffer von Sebastian Prödl zum 2:2 gegen Bayer Leverkusen verhinderte den Absturz von Werder Bremen auf den Relegationsplatz. Im erfolgsverwöhnten Verein sind die Nerven dennoch bis zu Reißen gespannt. Aufsichtsratschef Willi Lemke räumt erstmals Differenzen mit Klubboss Klaus Allofs ein. Dies scheint auch die finanzielle Situation des Klubs zu betreffen.
Klaus Allofs erklärt seit Wochen, Werder Bremen müsse den Gürtel enger schnallen. Aus diesem Grund seien Transfers wie der Verkauf von Hugo Almeida unumgänglich. Willi Lemke, der Vorsitzende des Aufsichtsrats, widerspricht. Man habe „keine Schulden“, sondern „ordentliche Rücklagen“, deshalb könne man ein Jahr ohne internationales Geschäft „problemlos“ überstehen, so der langjährige Werder-Manager im Gespräch mit der ‚Frankfurter Allgemeinen Zeitung‘.
Allgemein sei das Verhältnis zwischen dem Kontrollgremium und der Geschäftsführung um Allofs nicht frei von Differenzen. „Er kommt aus der Welt des Fußballs, ich aus der Welt der Politik. Da gibt es Unterschiede und auch schon mal Spannungen“, erklärt Lemke, der ein Kommunikationsdefizit im Verein ausgemacht hat: „In Zukunft aber müssen wir alle mehr miteinander reden, um weniger Fehler zu machen.“
Der 64-Jährige hat genaue Vorstellungen, wie sich Werder in Zukunft aufstellen solle: „Ich möchte sichergestellt wissen, dass unsere exzellente Nachwuchsarbeit sich auch stärker in der Bundesliga-Mannschaft zeigt.“ Trainer Thomas Schaaf, dessen Verbleib sich Lemke wünscht, begann in dieser Saison (zum Teil notgedrungen) damit, junge Spieler in die Bremer Mannschaft zu integrieren. Florian Trinks, Dominik Schmidt und Felix Kroos schafften den Sprung aus der zweiten Mannschaft ins Profiteam.
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