Joachim Löw: Nach der WM in Brasilien Vereinstrainer

Bundestrainer Joachim Löw zählt die deutsche Nationalmannschaft zu den Favoriten bei der Europameisterschaft 2012. „Sicher gehen wir schon von Anfang an mit dem Ziel zur EM, den Titel zu gewinnen. Und ich habe im Moment ein sehr gutes Bauchgefühl.“ Auch auf die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien freut sich der 51-Jährige im Interview mit der ‚Bild am Sonntag‘: „Das wird eine Party, die ihresgleichen sucht. Da wäre ich gern mit dabei.“

Nach der WM am Zuckerhut läuft sein Vertrag beim DFB aus. Dann könnte er sich eine Tätigkeit als Vereins-Trainer „gut vorstellen.“ Jedoch sieht er nur „drei, vier Klubs auf der Welt, die diesen Stellenwert [der deutschen Nationalmannschaft] haben.“ Auch ein Engagement als Nationaltrainer in einem anderen Land käme für Löw in Frage: „Brasilien, Argentinien, England. Aber da gibt es für einen Deutschen keine Chance.“

Obwohl er der Zukunft der DFB-Auswahl positiv entgegenblickt, weiß der Coach, dass noch nicht alle verheißungsvollen Talente internationales Format bewiesen haben. Er erklärt: „Mario Götze ist ein Ausnahmetalent, die anderen Dortmunder, André Schürrle, Marco Reus, das sind alles gute Spieler. Aber die Frage ist: Wer schafft es bis an die Spitze?“

Keine Zukunft wird dagegen Michael Ballack im erlesenen Kreis der deutschen Auswahl haben. „Es hat lange gedauert, bis Ballack die Einsicht gewonnen hat, dass sich die Nationalmannschaft ohne ihn so gut entwickelt hat. Wir haben uns intensiv ausgetauscht und Michael kennt meine Meinung. Deshalb wird es ein abschließendes Gespräch geben“, verrät Löw. ‚Bild‘-Kolumnist Günther Netzer attestiert dem Bundestrainer im Umgang mit Ballack große Feinfühligkeit: „Er begleitet ihn mit Stil und Anstand in den Ruhestand.“