Bundesliga

Interview mit Cenk Tosun: „Ich habe Angebote aus der Türkei und aus Spanien"

von Die Redaktion
4 min.

Cenk Tosun von Eintracht Frankfurt ist eines der hoffnungsvollsten Sturmtalente des deutschen Fußballs. Bereits seit 1996 spielt der 19-Jährige bei den Hessen und unterschrieb 2009 seinen ersten Profivertrag. Tosun hat von der U 16-Nationalmannschaft an alle Juniorennationalmannschaften des DFB durchlaufen.

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Im Gespräch mit FussballTransfers spricht der Goalgetter über seine bisherigen Erfahrungen im Profifußball und seine weiteren Pläne.

**FT.com: Hallo Cenk, wie geht es Ihnen nach der Vorbereitung und was macht der Fitnesszustand?

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Cenk Tosun:** Ich habe heute zum ersten Mal wieder mit der Mannschaft trainiert, weil ich mir vor zirka vier Wochen eine Zerrung in der Kniekehle zugezogen habe. Konditionell und körperlich bin ich aber fit und ich konnte ohne Probleme trainieren.

**FT.com: Sie hatten zwischen Oktober 2009 und März 2010 bereits eine Patellasehnenreizung in Ihrem anderen Knie. Macht diese Verletzung noch Probleme?

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Cenk Tosun:** Nein, diese Verletzung ist auch vollends ausgestanden und macht keinerlei Probleme mehr.

**FT.com: Hatten Sie während Ihrer knapp fünfmonatigen Pause Angst, Ihre Karriere könnte ins Stocken geraten?

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Cenk Tosun:** Diese Angst hatte ich nie. Ich habe regelmäßig ein wirklich gutes Rehaprogramm absolviert und das Knie langsam wieder mehr belastet.

**FT.com: Kurz nach Ihrer Verletzungspause kamen Sie im Mai zu Ihrem ersten Bundesligaeinsatz für die Eintracht. Was war das für ein Gefühl, als Trainer Michael Skibbe Ihnen mitteilte, dass Sie eingewechselt werden?

Cenk Tosun:** Das war natürlich ein klasse Gefühl. Nach unserem Rückstand im Spiel gegen den VfL Wolfsburg rechnete ich irgendwie schon damit, dass der Trainer mich einwechseln könnte. Als er mich dann zum Umziehen beorderte, spürte ich schon eine gewisse Nervosität. Aber auf dem Platz war sie dann komplett verflogen. Man spielt in einem vollen Stadion, aber ist total fokussiert auf das Spielgeschehen.

**FT.com: Wo sehen Sie Ihre Stärken und Schwächen und woran müssen Sie noch arbeiten?

Cenk Tosun:** Zu meinen Stärken zähle ich sicherlich meine Beidfüßigkeit und meine Technik. Aber auch mein Kopfballspiel und das Agieren mit dem Rücken zum Tor sind gut. Aufgrund meiner Verletzung muss ich allerdings noch an der Schnelligkeit arbeiten. Ich muss spritziger werden.

**FT.com: Wie sehen Sie Ihre Perspektiven bei der Eintracht?

Cenk Tosun:** Wir sind im Angriff natürlich stark besetzt. Neben Ioannis Amanatidis, Halil Altintop und Martin Fenin hat der Verein ja auch noch Theofanis Gekas verpflichtet. Es wird also nicht einfach.

**FT.com: Am Montag wurde bekannt, dass der türkische Erstligist Gaziantespor Interesse an Ihnen hätte. Kommt ein Wechsel für Sie in Betracht?

Cenk Tosun:** Ein Wechsel käme für mich nur in Betracht, wenn ich bei einem anderen Verein bessere Perspektiven sehe. Ich habe Angebote von zwei türkischen und einem spanischen Erstligisten. Namen kommentiere ich aber nicht. Dennoch wäre auch ein Verbleib in Frankfurt möglich. Die Vereine werden sich zusammensetzen und ich werde mir Gedanken machen. Sollte ich wechseln, hat das aber nichts mit dem Trainer oder dem Team zu tun, sondern lediglich mit meiner Perspektive. Ansonsten fühle ich mich bei der Eintracht sehr wohl.

**FT.com: Streben Sie persönlich lieber eine Ausleihe oder einen langfristigen Wechsel an?

Cenk Tosun:** Das liegt nicht nur an mir. Das müssen die Vereine unter sich ausmachen. Bis Montag ist ja noch Zeit für Überlegungen.

**FT.com: Haben Sie im derzeitigen Kader von Eintracht Frankfurt ein Vorbild oder Jemanden, der Ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht?

Cenk Tosun:** Im letzten Jahr habe ich mir viele Ratschläge von Nikos Liberopoulos eingeholt und konnte mir sehr viel abschauen. Das Gleiche gilt jetzt aber auch für Halil Altintop und die anderen Stürmer.

**FT.com: Was können Sie Jugendlichen mit auf den Weg geben, die auch von einer Karriere als Profifußballer träumen?

Cenk Tosun:** Man sollte im Training immer Gas geben, immer dran bleiben. Aber man sollte auch Eigeniniative zeigen und Einzeltraining machen. Zum Beispiel mit seinem Vater oder Freunden. Seine Schwächen muss man erkennen und daran arbeiten.

**FT.com: Wie haben Sie es geschafft, neben Ihrer Fußballerkarriere auch die Schule unter einen Hut zu bringen?

Cenk Tosun:** Das war kein großes Problem. Das lief immer reibungslos. Zum Glück hatte ich mein Fachabitur bestanden, bevor ich zu den Profis kam.

**FT.com: Sie haben von der U 16 an alle Juniorennationalmannschaften durchlaufen. Ist die U 20 ihr nächstes Ziel?

Cenk Tosun:** Natürlich ist das mein Ziel. Ich bin zuversichtlich, dass ich eine Einladung erhalte. Ich habe in den letzten zwei Jahren zwölf Tore in 16 Spielen für die Nationalmannschaften erzielt und immer meine Leistung gebracht. Nächste Woche erwarte ich meine Nominierung.

FT.com: Dann wünschen wir Ihnen viel Glück bei Ihrem Vorhaben und weiterhin viel Erfolg in Ihrer Karriere. Vielen Dank für das Interview. (D.O.)

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