HSV: Heimischer Nachwuchs durch holländisches System
Junge Talente aus der Region sollen das neue Gesicht des Hamburger SV werden, trotzdem verpflichtete der Verein bisher ausschließlich ausländische Spieler. Warum dies der Fall ist und wie sich die Situation ändern soll, erklären HSV-Boss Carl Jarchow und Nachwuchsleiter Bastian Reinhardt.
Die Mannschaft des Hamburger SV muss jünger und günstiger werden. Darum sollen in den nächsten Jahren möglichst viele Talente aus der eigenen Jugend den Durchbruch bei den Profis schaffen. „Ziel unserer Philosophie ist es, den Nachwuchs zu stärken. Da wollen wir auf Hamburg schauen, danach auf das Hamburger Umland, dann bundesweit – und dann auf Europa“, erklärt HSV-Chef Carl Jarchow in der ‚Hamburger Morgenpost‘.
Michael Mancienne, Jacopo Sala, Gökhan Töre und Jeffrey Bruma heißen die Neuzugänge vom FC Chelsea. Alle vier sind zwar jung, widerlegen aber die These, dass der HSV seine Priorität auf den regionalen Nachwuchs gelegt hat. „Durch die sehr schwierigen finanziellen Verhältnisse vor dieser Saison geht es jetzt erst mal darum, eine schlagkräftige Mannschaft zu bekommen. Da müssen wir insgesamt sehen, was machbar ist – und deshalb globaler denken“, erklärt Jarchow die Verpflichtung der ausländischen Spieler.
Dafür, dass es in der Hansestadt zukünftig zahlreiche Talente aus der Region gibt, soll Bastian Reinhardt als neuer Nachwuchsleiter sorgen. „Es geht darum, Strukturen zu schaffen“, weiß der ehemalige Abwehrspieler, der „an der Infrastruktur in Ochsenzoll [Standort der Jugendabteilung, Anm. d. Red.] arbeiten“ will, „das geht beim Flutlicht und den Plätzen los.“
Auch am grundsätzlichen Konzept in der Nachwuchsarbeit wird Reinhardt einiges ändern. „Wir werden zum Beispiel künftig im Jugendbereich nicht mehr im 4-4-2 sondern im 4-3-3 spielen. Das holländische System also. So haben wir echte Flügelspieler und einen Zehner“, plant der 35-Jährige, der den VfB-Stuttgart als Vorbild in Sachen Jugendarbeit auserkoren hat.