1. FC Köln: Der ungewöhnliche Werdegang des Frank Schaefer
Frank Schaefer führte den 1. FC Köln aus dem Tabellenkeller. Galten die Domstädter zuvor als sicherer Abstiegskandidat, haben diese momentan sechs Punkte Vorsprung vor dem Relegationsplatz. Die Zukunft des Trainers ist trotzdem Gegenstand pausenloser Diskussionen. Auch weil das Verhältnis zu Sportdirektor Volker Finke gelitten hat.
Die deutschen Medien sind sich einig: Frank Schaefer wird nach erfolgreichem Klassenerhalt seinen Rücktritt als Cheftrainer des 1. FC Köln verkünden. Der 47-Jährige sei durch die wochenlangen Diskussionen um seine Person zermürbt. „Das hat schon Dimensionen erreicht, da sollte sich der ein oder andere hinterfragen“, erklärt Schaefer dazu selbst im Kölner ‚Express‘.
Tatsächlich wurde in einem Ausmaß über private Dinge aus dem Leben des Trainers berichtet, wie dies bisher nur sehr selten passierte. Unglücklich wirkte dabei vor allem Sportdirektor Volker Finke. Dieser sprach über den Glauben Schaefers, wollte diese Aussagen allerdings nicht auf die Zukunftsentscheidung des Trainers bezogen wissen. So interpretiert wurden sie dennoch. Dies lag vor allem daran, dass sich Finke zuletzt im Training und in der Spielanalyse in Schaefers Arbeit einmischte. Das Verhältnis zwischen beiden gilt als gespannt.
Der Trainer hatte den FC im Dezember übernommen. Damals verweigerte der 47-Jährige die Unterschrift unter einen Profi-Vertrag (Schaefer wird noch immer als U23-Trainer bezahlt) und erbat in der Frage über eine Vertragsverlängerung Zeit bis zum erfolgreichen Klassenerhalt. Schon damals hat sich Schaefer zusichern lassen, wieder die zweite Mannschaft übernehmen zu dürfen, sollte er sich gegen einen Verbleib auf der Bank der Profis entscheiden. Der Grund: Schaefer befürchtete, die Arbeit als Cheftrainer ließe ihm nicht genügend Raum für private Dinge.
Sollte Schaefer tatsächlich ins zweite Glied zurückrücken, wäre dieser Vorgang nicht nur für die Bundesliga höchst ungewöhnlich (Bernhard Dietz verzichtete als Letzter 1999 auf den Posten als Cheftrainer beim VfL Bochum und kehrte zu den Amateuren zurück), sondern auch für die Rheinländer extrem schwierig. Der 47-Jährige genießt bei Mannschaft und Fans hohes Ansehen. Bleibt Schaefer im Klub, wird sein Name ständig wie ein Damoklesschwert über dem Nachfolger schweben.
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