Erdbeben bei der TSG Hoffenheim: Hopp opfert Rangnick
Es war wohl nur eine Frage der Zeit. Wenige Stunden nach der Perfekt-Meldung des Transfers von Luiz Gustavo sickerte das Unvermeidliche durch: Ralf Rangnick ist nicht länger Trainer der TSG Hoffenheim. Seit Wochen arbeitet Klub-Mäzen Dietmar Hopp gegen den Trainer. Letztlich erfolgreich.
Die Rolle von Dietmar Hopp bei der TSG Hoffenheim wird in den kommenden Wochen intensiv diskutiert werden. Offiziell ist der Milliardär ohne operative Funktion bei den Kraichgauern. Über ein Gremium ist er dennoch eingebunden. Praktisch gehört der Klub dem SAP-Gründer. Die letzten 48 Stunden machten dies mehr als deutlich.
Wie die ‚Bild‘ berichtet, war Hopp direkt an allen Verhandlungen um den Verkauf Luiz Gustavos an den FC Bayern München beteiligt. „Ich habe selten so seriöse Verhandlungen erlebt wie mit Herrn Hopp“, lobte hinterher sogar Karl-Heinz Rummenigge. Mit im Tross der Hoffenheimer war auch Manager Ernst Tanner. Ralf Rangnick war überhaupt nicht eingebunden.
Dieser war ohnehin ein Feind des Verkaufs. Mehrfach betonte Rangnick, der die TSG vor viereinhalb Jahren in der Regionalliga übernahm und bis in die Bundesliga führte, ein Wintertransfer sei ausgeschlossen. Hopp widersprach und setzte sich durch. Jahrelang pumpte er Millionen in den Klub und will jetzt laut ‚Bild‘ Transferüberschüsse sehen.
Für dieses Ziel opferte der Mäzen auch seinen Cheftrainer. Kurz nach Ende der Verhandlungen um Luiz Gustavo zog Rangnick die Reißleine. Er könne unter diesen Umständen nicht mehr Trainer bleiben, teilte der Coach Hopp und Tanner mit. Der Vertrag, der eigentlich noch 18 Monate lief, wird mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Und die Kraichgauer müssen nun einen Trainer suchen, der bereit ist, mit einem Mäzen zusammenzuarbeiten, der für den richtigen Transferlös auch den höchsten sportlichen Angestellten opfert.
*Verwandte Themen:
- FC Bayern: Gustavo-Verpflichtung perfekt - 01.01.2011*
Weitere Infos