Transfermarkt-Zwischenbilanz: Bundesliga zurückhaltend
Eine gute Woche, nachdem der Transfermarkt der Bundesliga offiziell eröffnet ist, herrscht in Deutschlands Eliteklasse weitgehende Zurückhaltung. Bis auf Manuel Neuer und Nuri Şahin verbuchen die Vereine keine spektakulären Neuverpflichtungen oder Abgänge – noch nicht, wie ein Blick auf das Vorjahr zeigt.
Vor dem vergangenen Jahr war Schalke 04 das Maß aller Dinge auf dem deutschen Transfermarkt. Trotz des zweiten Platzes in der Vorsaison trieb Trainer Felix Magath einen Umbruch voran, der ihn später seinen Job kosten sollte. 12 Spieler holte Magath vor der Saison, weitere fünf in der Winterpause. Darunter große Namen wie Raúl und Klaas-Jan Huntelaar.
Anderweitig sorgten vor allem die Abgänge für Schlagzeilen. Werder Bremen ließ Mesut Özil zu Real Madrid ziehen, Sami Khedira folgte vom VfB Stuttgart. In dieser Saison sind spektakuläre Transfers bislang Fehlanzeige – abgesehen von Manuel Neuer, der für erfolgsabhängige 25 Millionen Euro von Schalke zu Bayern München wechselt. Daneben folgt Nuri Şahin den Kollegen Özil und Khedria von Borussia Dortmund aus nach Madrid. Kostenpunkt: rund zehn Millionen Euro.
Die Erfahrung zeigt: Was nicht ist, kann noch werden. Auch im Vorjahr fanden viele große Transfers erst spät in der Transferphase statt. Die TSG Hoffenheim transferierte Carlos Eduardo für 20 Millionen Euro an Rubin Kazan, während der VfL Wolfsburg nach langen Verhandlungsrunden mit Juventus Turin den Ex-Bremer Diego für rund 16 Millionen Euro unter Vertrag nahm.
Auf Schalke lockte Magath den weniger bekannten José Manuel Jurado von Atlético Madrid, für den er 13 Millionen Euro bezahlte. Im Winter folgten mit Edin Džekos Wechsel zu Manchester City der teuerste Transfer der Geschichte und ein Paukenschlag in Hoffenheim, als Luiz Gustavo bei Bayern München anheuerte.
Auch in diesem Sommer verfügt die Gerüchteküche über viel Würze. Noch immer ist nicht klar, ob Arturo Vidal und Jérôme Boateng den Weg zu Bayern München finden. Zudem fiel Schalke 04 bislang nur durch Verkäufe, weniger durch Zukäufe auf. Zumindest im Sturm bahnt sich auch dort noch ein großer Transfer an. Mannschaften wie Werder Bremen und der VfL Wolfsburg stehen erst am Anfang ihrer Planungen. Insbesondere Letztere werden voraussichtlich noch einige Millionen investieren. Schließlich steht dort mittlerweile Felix Magath in der Verantwortung.
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