VfB: Hundts Pläne für das Stuttgarter Wirtschaftsunternehmen
Der VfB Stuttgart steht vor entscheidenden Wochen. Der Klub soll einen neuen Präsidenten bekommen. Die Mitglieder folgten dem Vorschlag des Aufsichtsrats nicht und nominierten eigene Kandidaten. Kontrollgremiumschef Dieter Hundt verteidigt seinen Vorschlag Gerd Mäuser: Dieser habe alles, was man brauche, um ein Wirtschaftsunternehmen zu führen.
Erwin Staudt blickt auf eine erfolgreiche Zeit beim VfB Stuttgart zurück. Während er Präsident war, erreichten die Schwaben mehrfach die Champions League und bauten das Stadion aus. In einigen Wochen geht seine Ära zu Ende. Staudt fühlt sich amtsmüde. Ihm nachfolgen soll nach dem Willen des Aufsichtsrats Gerd Mäuser.
„Ich bin überzeugt, dass der Vorschlag des Aufsichtsrats über die Besetzung des Präsidenten ein hervorragender Vorschlag ist, dass Gerd Mäuser ein sehr guter Präsident sein wird, der die für die Führung eines mittelständischen Unternehmens erforderliche Erfahrung hat. Ein solches ist der VfB Stuttgart heute mit einem Umsatz zwischen 100 und 140 Millionen tatsächlich“, begründet der oberste Kontrolleur Dieter Hundt die Wahl seines Gremiums in der ‚Bild‘.
Es sei wichtig für den VfB, dass der Präsident den Vereine wie eine Firma leite, ist Hundt überzeugt: „Das Unternehmen VfB muss zunächst einmal nach Kriterien des Wirtschaftens geführt werden, darin hat Gerd Mäuser Erfahrung, das kann er.“ Für den sportlichen Aspekt werde ausreichend gesorgt, versichert der 72-Jährige: „Die Sportkompetenz ist ebenfalls vorhanden und wird noch verstärkt, mit dem Vorschlag, Hansi Müller als Ersatz für Herrn Mäuser in den Aufsichtsrat zu wählen. Wir wollen zusätzlich einen Sport-Beirat einrichten, damit die Diskussion über sportliche Fragen, über Spieler, Transfers, Trainer noch intensiver wird. Dieser Sport-Beirat wird ausschließlich eine beratende Funktion haben, die Entscheidungen trifft weiterhin die sportliche Leitung in Zusammenarbeit mit dem Vorstand.“
Viele VfB-Mitglieder lehnen die Nominierung Mäusers ab. Die in sich zerstrittene Opposition hat gleich drei Gegenkandidaten (Helmut Roleder, Björn Seemann und Thomas Weyhing) nominiert. Diese müssten allerdings einen langen Weg erfolgreich meistern, um ins Amt zu gelangen. Der Präsident wird zwar von den Mitgliedern gewählt, doch das Vorschlagsrecht hat einzig der Aufsichtsrat. Die Opposition muss deshalb zuerst die Satzung ändern und dann eine Mehrheit für einen eigenen Kandidaten finden. Er fürchte um den Klub, sollte dies gelingen, offenbart Hundt: „Meine Sorge ist, wenn Gegenkandidaten eine Mehrheit erhalten würden, dass dies für die Zukunft des VfB Stuttgart nicht gut wäre. Deshalb hoffe und erwarte ich, dass der Vorschlag des Aufsichtsrates über die zukünftige Führung eine notwendige Mehrheit erreicht.“
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