HSV: Rozehnal rechnet ab
Als David Rozehnal den Hamburger SV vor einem Jahr in Richtung OSC Lille verließ, waren beide Seiten erleichtert. Der HSV sah sich als Gewinner der Trennung. Dagegen wehrt sich der Tscheche und erklärt eindrücklich, wieso es aus seiner Sicht in Hamburg nicht funktioniere. Eine Rückkehr scheint ohnehin ausgeschlossen.
Eigentlich müsste David Rozehnal zur neuen Saison wieder seinen Dienst beim Hamburger SV antreten. Die Leihzeit beim OSC Lille geht zu Ende. Während die Hanseaten im Mittelfeld der Bundesliga landeten, gewann der 30-Jährige das Double in Frankreich. Der Tscheche hegt deswegen wenig Ambitionen, tatsächlich an die Elbe zurückzukehren.
„Wenn ich die Wahl habe, möchte ich in Lille bleiben. Das habe ich meinem Berater auch so gesagt. Müsste ich aber zurück zum HSV, würde ich professionell damit umgehen und alles dafür geben, zu zeigen, dass ich so schlecht doch nicht bin. Aber ich rechne damit, in Lille zu bleiben“, erklärt der Verteidiger im Gespräch mit der ‚Hamburger Morgenpost‘.
In Lille gebe es Werte, die er aus Hamburg nicht kannte, berichtet Rozehnal: „In Lille haben wir insgesamt einen viel größeren Teamgeist. Das war beim HSV nicht so. Vielleicht liegt das an dem enormen Druck in Hamburg.“ Außerdem habe der Trainer ihm vertraut: „Er sagte: David, du wirst nicht jedes Spiel machen – aber ich brauche dich. Er hat mir Respekt entgegengebracht und dann auch Wort gehalten. Insgesamt habe ich 27 Saisonspiele absolviert.“
In Hamburg sei er insbesondere vom damaligen Trainer Armin Veh enttäuscht gewesen: „Er sah mich nur einen Monat lang in der Vorbereitung und sagte dann, ich sei die Nummer fünf in der Abwehrmitte und solle mir doch besser einen anderen Klub suchen.“ Laut ‚kicker‘ steht der endgültige Verkauf des Tschechen an Lille kurz bevor. Die Ablöse dürfte sich zwischen 500.000 und einer Million Euro bewegen.
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