HSV: Oenning verteidigt den Umbruch – und lobt die neue Transferpolitik
Kein Trainer steht in der neuen Saison unter so großem Druck wie Michael Oenning beim Hamburger SV. Das Team wird komplett neu aufgebaut. Gestandene Spieler der Vergangenheit mussten gehen, Talente rücken dafür nach. Der Weg werde Erfolg haben, beteuert der Trainer.
Selten sind sich Buchmacher vor einer Saison derartig einig, wie in der Frage, welcher Bundesliga-Trainer in der kommenden Saison zuerst seinen Arbeitsplatz räumen muss. Das harte Los werde Michael Oenning beim Hamburger SV treffen, so die Wettanbieter. Dieser geht damit locker um. „Ich kann mit solchen Wetten nichts anfangen. Denn sie bringen uns nicht weiter, höchstens den Wettanbieter“, kommentiert der 45-Jährige in der ‚Sport Bild‘.
Dabei sind es nicht einmal unbedingt Zweifel an Oennings Trainerfähigkeiten, die nicht wenige Beobachter glauben lassen, er werde in der Hansestadt scheitern, sondern vielmehr der gewaltige Umbruch, den der HSV durchmacht. Vermutlich gehen mehr als zehn gestandene Profis, dafür kommen nur talentierte Nachwuchskräfte.
Der frühere Nürnberger sieht die Dinge nicht derart dramatisch: „Erstens: Einige der abgegebenen Spieler haben in der Rückrunde schon nicht mehr gespielt. Zweitens: Wir haben immer noch 17 gestandene Profis. Der Umbruch war zwingend nötig. Spieler in einem Alter von 36 oder 37 werden nicht besser. […] Drittens: Die Chance, so radikal etwas zu ändern, hat man nur selten. Wenn sie da ist, muss man sie nutzen.“
Der Umbruch werde Erfolg haben, weil beim HSV endlich wieder alle an einem Strang zögen: „Nehmen wir zum Beispiel die Transferpolitik: Erstmals kam nicht im Vorfeld heraus, welche Spieler wir verpflichten. Es kam nicht heraus, bevor nicht alles so gut wie klar war. Das zeigt, dass alle in die gleiche Richtung denken.“ Das Saisonziel fällt dennoch bescheiden aus: „Man muss den Fans die Wahrheit sagen. Bis der HSV wieder in der Lage ist, realistisch um Titel mitzuspielen, muss man einen langen Atem haben.“
Weitere Infos