Bundesliga

Arnesen: Zufrieden mit HSV-Kader – dennoch auf Spielersuche

Der Hamburger SV erlebt einen katastrophalen Saisonstart. Nicht nur die Punkteausbeute, auch die Leistung der Hanseaten erfüllt nicht die Erwartungen. Im Umfeld brodelt es bereits. Sportdirektor Frank Arnesen bleibt ruhig – dennoch stellt er Neuzugänge in Aussicht.

von David Hilzendegen
2 min.
Hamburger SV Slobodan Rajković @Maxppp

Ein Punkt nach drei Spieltagen, 0:5 gegen den FC Bayern München, Platz 17 in der Tabelle: Dass sein Start beim Hamburger SV so holprig sein wird, hätte Frank Arnesen bei seinem Amtsantritt Ende Mai wohl kaum gedacht. Zwar wirbt der Sportdirektor nach wie vor für Geduld nach dem Umbruch, die Stimmung im Umfeld droht jedoch schon jetzt zu kippen.

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Zu wehrlos ergab sich der Traditionsverein gegen die natürlich favorisierten Spitzenteams von Borussia Dortmund (1:3) am ersten und schließlich Bayern München am dritten Spieltag. Dass am zweiten Spieltag nach einem peinlichen Heimauftritt gegen Aufsteiger Hertha BSC Berlin nur ein glücklicher Punkt heraussprang, setzte der Situation die Krone auf. Womöglich war der Umbruch, dem routinierte Spieler wie Frank Rost, Piotr Trochowski, Zé Roberto und Joris Mathijsen zum Opfer fielen, zu radikal.

Stattdessen versucht der HSV mit vier Spielern sein Glück, die zwar vom großen FC Chelsea an die Elbe wechselten, dort aber nie einen Fuß in die Tür zum großen Fußball bekamen. Insbesondere die Bundesliga-unerfahrene Abwehr der Hanseaten um Michael Mancienne wackelt bedrohlich – obwohl mit Heiko Westermann, der in zwei der drei Spielen im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kam, zumindest ein erfahrener Akteur in der Stammelf steht, der das Defensivspiel ordnen könnte.

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Ich bin nicht unzufrieden mit dem Kader“, trotzt Arnesen der Kritik, schließt Nachbesserungen jedoch nicht aus: „Aber es kann gut sein, dass sich in den letzten zehn Tagen der Transferperiode noch etwas tut.Slobodan Rajković (22) soll die Probleme in der Defensive beheben. Wieder ein junger Spieler des FC Chelsea, der in London keine Perspektive hat und in den letzten sechs Jahren bei den Vereinen OFK Belgrad, PSV Eindhoven, Twente Enschede und Vitesse Arnheim zur Leihe spielte.

Westermann braucht trotz seiner schwachen Auftritte nicht um seinen Platz in der HSV-Hierarchie zu fürchten. „Ich halte ihn für einen sehr guten Kapitän. Auch wenn er mal ein nicht so gutes Spiel hat, geht er voran, stellt sich und gibt alles“, lobt Arnesen, der den Nationalspieler für „eine Art aggressiver Leader“ hält, der „ein Vorbild für die jungen Spieler“ sei. Für den HSV bleibt zu hoffen, dass der Kapitän diese Rolle bald ausfüllt und seine Nebenleute mitreißt. Am kommenden Samstag gastiert der 1. FC Köln in der Imtech Arena. Im schlechtesten Fall stehen die Hamburger nach dem Spiel auf dem letzten Tabellenplatz. Für die Stimmung im Umfeld wäre das sicherlich nicht förderlich.

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