SV Werder Bremen: Das sind die Transferpläne im Winter

von Tobias Feldhoff
4 min.
Der SV Werder sucht an sämtlichen Fronten @Maxppp

Der SV Werder sieht schweren Zeiten entgegen. Sportlich winkt nach diesem Spieltag die Rote Laterne. Dank eines Vermarkter-Deals haben die Grün-Weißen auf dem nahenden Wintertransfermarkt einen gewissen Spielraum. Und prompt machen rund um das Weserstadion zahlreiche Gerüchte die Runde.

Den expliziten Transferwunsch, den er vor rund zwei Wochen äußerte, hat Viktor Skripnik nach der Kritik von Thomas Eichin ein Stück weit revidiert. Dennoch ist klar: Der Trainer des SV Werder Bremen wünscht sich Verstärkungen im Winter. Und finanzieller Spielraum ist nach dem Deal mit dem Vermarkter Infront vorhanden. Weiteres Geld soll nach Möglichkeit der Verkauf von Eljero Elia einspielen, der als Top-Verdiener zuletzt sportlich überhaupt keine Rolle mehr spielte.

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Alles ist also gerichtet für einen ereignisreichen Transfermarkt aus Sicht der ‚Grün-Weißen‘. Nicht von ungefähr hagelte es in den vergangenen Tagen zahlreiche interessante Gerüchte um Kandidaten, die in der Rückrunde helfen könnten, das Abstiegsgespenst auszutreiben. Gesucht wird in sämtlichen Mannschaftsteilen, besonders großer Bedarf besteht in der Kreativzone und in der Abwehrkette, auch wenn sich Youngsters wie Davie Selke, Melvin Lorenzen, Levent Aycicek oder auch Janek Sternberg zuletzt als ernsthafte Alternativen entpuppten.

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Hunt, Ruiz oder Misimovic als neuer Spielmacher?

Auch wenn Skripnik dem unter Robin Dutt ausgemusterten Ludovic Obraniak nun schon mehrfach den Rücken stärkte – eine echte Perspektive hat der polnische Techniker auch unter dem neuen Werder-Coach nicht. Zu große Zweifel bestehen daran, dass seine unzweifelhaft großen spielerischen Qualitäten seine läuferischen Defizite kompensieren können. Eigengewächs Aycicek zeigt sich da wesentlich agiler, auch wenn der von schweren Verletzungen geplagte 20-Jährige noch starke Schwankungen in seinen Leistungen aufweist.

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Skripnik hätte demnach nichts dagegen, einen erfahrenen Mann für die Spielmacher-Position von Eichin unter den Weihnachtsbaum gelegt zu bekommen. Gespräche mit Ex-Spieler Aaron Hunt haben bereits stattgefunden. Der Ur-Bremer ist unzufrieden mit seinem Status beim VfL Wolfsburg und würde wohl gerne an die Weser zurückkehren. Bislang steht allerdings das Veto von ‚Wölfe‘-Manager Klaus Allofs: „Eine Ausleihe von Hunt ist keine Option.“

Alternativ ist Zvjezdan Misimovic ein Thema bei Werder. Der ehemalige Meistermacher der Wolfsburger verdient seine Brötchen inzwischen im fernen China. Dementsprechend bestehen in der Bremer Vereinsführung Zweifel, ob der 32-Jährige noch das Zeug für die Bundesliga hat. Eine sichere Verstärkung wäre hingegen Bryan Ruiz vom FC Fulham. Den Costa Ricaner hätte Eichin schon im Sommer gerne verpflichtet. Damals scheiterten die Verhandlungen jedoch an den exorbitanten Ablöseforderungen von Felix Magath.

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Elia-Ersatz vom AC Mailand ein Thema

Sollte nach der Verpflichtung eines Gestalters noch finanzieller Spielraum für eine weitere Offensivkraft sein, könnte M’Baye Niang vom AC Mailand eine Versuchung wert sein. Bei ‚Milan‘ ist der 19-Jährige unter Trainer Filippo Inzaghi meist außen vor. Gerade einmal 28 Spielminuten absolvierte der Außenstürmer in der laufenden Saison. Dennoch gilt Niang in seiner Heimat Frankreich nicht ohne Grund als eines der größten Talente. Denn der Youngster ist enorm schnell, dribbelstark und körperlich robust. Im relativ statischen Spiel in der Serie A kommen seine Stärken kaum zum Tragen, in dem von Skripnik geplanten schnellen Umschaltspiel könnte Niang hingegen aufleben. Im Raum steht eine Leihe mit anschließender Kaufoption.

Weniger konkret sind die Gerüchte um Stürmer Jozy Altidore vom AFC Sunderland. Den US-Amerikaner haben englische Medien bei den Hanseaten ins Spiel gebracht. Womöglich könnte der bullige Torjäger ein Vorgriff sein für den Fall, dass Franco di Santo im Sommer seine Koffer packt.

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Verteidiger vom FC Chelsea im Fokus

Klar ist: Bei bislang 34 kassierten Gegentoren steht natürlich auch die Abwehrreihe unter Beobachtung. Weder der aktuell verletzte Sebastian Prödl noch Neuzugang Alejandro Gálvez oder auch Assani Lukimya und Luca Caldirola haben bis dato für mehr Sicherheit sorgen können. Dass dies in erster Linie an dem gesamten Defensivverhalten des Teams liegt, ist allen bewusst. Dennoch könnte im Winter ein neuer Abwehrmann kommen.

Die ‚Sport Bild‘ bringt am heutigen Mittwoch den hochtalentierten Nathan Aké vom FC Chelsea ins Spiel. Dreimal hat der 19-jährige Niederländer in der laufenden Saison in der Startformation gestanden, davon keinmal in der Premier League. Nicht unmöglich, dass José Mourinho das Talent an Werder verleiht – zumal er mit Kevin de Bruyne vor zwei Jahren sehr gute Erfahrungen sammelte. Aké kann sowohl innen als auch links verteidigen oder im defensiven Mittelfeld agieren. Prüfen müsste Skripnik, ob er eine sofortige Verstärkung wäre.

Werder am Scheideweg

Grundsätzlich wird es für Eichin immer schwieriger, Spieler von dem Projekt Werder zu überzeugen. Die Strahlkraft der vergangenen Jahre ist längst abhanden gekommen, außerdem sind Klubs wie Mainz oder Augsburg mittlerweile in der Lage Gehälter anzubieten, die mit denen bei ‚Grün-Weiß‘ locker konkurrieren können. Linksverteidiger Pierre Bengtsson beispielsweise, der sich vor einigen Wochen für die Mainzer entschied, hätten die Bremer nur zu gerne in die Hansestadt gelotst.

Am heutigen Abend trifft Werder nun erst einmal auf Borussia Mönchengladbach. Und vieles spricht dafür, dass der Bayern-Verfolger früherer Jahre auf dem letzten Tabellenplatz bleibt. Eine gute Verhandlungsposition sieht anders aus. Was bleibt, ist die Hoffnung auf gute Ideen von Eichin, der sein Einfallsreichtum schon als Manager des Eishockey-Klubs Kölner Haie unter Beweis stellen musste.




Die Transferpläne der Bundesligisten:

*- Borussia Dortmund

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