Stammplatz im Blick: Guwara ist reif für den Durchbruch
In den vergangenen Jahren hatte der SV Werder Schwierigkeiten, Nachwuchsspieler erfolgreich bei den Profis einzubinden. Großes Potenzial bringt Linksverteidiger Leon Guwara mit. Der U20-Nationalspieler könnte in der kommenden Saison durchstarten.
Als großes Talent galt Leon Guwara schon immer. Der Linksfuß vereint ungeheure Dynamik und eine sehr gute Technik. Was dem Linksverteidiger lange Zeit fehlte, war das Gefühl für die Spielsituation. Wann startet man einen Lauf über die Außenbahn? Wann sichert man den Raum, den ein Mitspieler durch eine Offensivaktion geöffnet hat? Unter ähnlichem Motto verlief auch Guwaras Bundesligadebüt im Februar. Eigentlich lieferte das Talent eine fußballerisch ansprechende Leistung, vernachlässigte beim 1:5 gegen Borussia Mönchengladbach in jugendlicher Naivität aber seine Defensivaufgaben.
„Leon ist ein hoch veranlagter Spieler mit großem Potenzial. Er ist dynamisch am Ball, hat einen super linken Fuß und bringt alles mit, was ein linker Außenverteidiger benötigt, um auf einem hohen Niveau zu spielen“, sagt zum Beispiel Alexander Nouri, der ihn in Werders zweiter Mannschaft unter seinen Fittichen hatte, „aber er muss noch die Konstanz entwickeln, dieses Niveau auch zu jeder Zeit, unter allen Bedingungen und über die gesamte Spielzeit abzurufen.“
Mittlerweile ist der gebürtige Kölner 20 Jahre alt und steht vor der ersten Bundesligasaison, in der er eine echte Alternative für die Startelf darstellt. Die Konkurrenten Janek Sternberg und Ulisses García hat Guwara in der Vorbereitung bis auf weiteres hinter sich gelassen. Nur Santiago García steht in der Linksverteidiger-Hierarchie vor dem deutschen U20-Nationalspieler. Weil der Vertrag des Argentiniers 2017 ausläuft und einige Klubs Interesse signalisieren, ist nicht ausgeschlossen, dass Werder ihn in der laufenden Transferperiode noch verkauft.
Auch rechts eine Option
Dass Guwara auch auf der gegenüberliegenden Seite als Selassie-Backup in Frage kommt, ist eine Entdeckung von Viktor Skripnik, der den Youngster nach der 1:2-Testspielniederlage gegen 1860 München vor rund zwei Wochen ausdrücklich lobte: „Er hat es gut gemacht, obwohl das eigentlich gar nicht seine eigentliche Position ist.“
Erst im April hatte Guwara seinen Vertrag an der Weser bis 2019 verlängert. Eine Leihe in diesem Sommer ist quasi ausgeschlossen. Stattdessen soll das Talent dauerhaft in der ersten Mannschaft eingebunden werden. Noch in der vergangenen Spielzeit lief Guwara 18 Mal für das Drittligateam der ‚Grün-Weißen‘ auf. „Gas geben“ will der ehemalige Kölner in den kommenden Wochen. Sollte er sein gesamtes Potenzial abrufen, wird Skripnik zwangsläufig häufiger auf ihn setzen.
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